1. Startseite
  2. Kultur

The Ex eröffnet die Konzertsaison in der Bremer Schwankhalle

KommentareDrucken

Auch wenn von der Anfangsformation nur noch der Gitarrist dabei ist, The Ex zeigen sich dennoch spielfreudig. - Foto: Gross
Auch wenn von der Anfangsformation nur noch der Gitarrist dabei ist, The Ex zeigen sich dennoch spielfreudig. - Foto: Gross © -

Bremen - Von Rolf Stein. Wie um Himmels Willen schafft man das? Seit 1979 sind The Ex aktiv, einst in der Amsterdamer Hausbesetzer-Szene gegründet, als bekennende Autodidakten – der Legende nach losten die Gründer einst einfach aus, wer welches Instrument spielt.

Heute ist zwar von einst nur noch Gitarrist Terrie Hessels dabei – und doch klingen The Ex einerseits noch immer unverkennbar nach The Ex, andererseits ist der Drang, sich immer wieder neu zu erfinden, ungebrochen hörbar.

Am Donnerstag waren sie wieder einmal in der Stadt und eröffneten die Konzertsaison in der Schwankhalle. Es war ein kompakter Abend – die Vorgruppe hatte absagen müssen, und The Ex spielten lieber kurz und prägnant als ausufernd. Dabei ist das Ausufern auf eine Weise durchaus prägend für das Ex-Kontinuum.

Ungezählt die Nebenprojekte und Kollaborationen, veröffentlicht auf hauseigenen Klein- und Kleinstlabels, schier grenzenlos die Lust, sich an anderen Ausdrucksformen abzuarbeiten. Legendär ist ihre Zusammenarbeit mit Getatchew Mekurya, dem vor gut einem halben Jahr verstorbenen Saxophonkoloss aus Addis Abeba, auf Tournee dargeboten mit äthiopischen Tänzern und einer hochkarätigen Free-Jazz-Bläser-Sektion. Nicht minder spannend ihr Ex Orkest mit der Creme der niederländischen Improv-Szene.

In Bremen nun die Kernformation mit einem gut einstündigen Set, in dem sich vieles wiederfand, was The Ex umtreibt, eine Verneigung vor Mekurya, forschende freie Teile, hypnotische Rhythmen, die sich deutlich der Beschäftigung mit afrikanischer Musik verdanken, wozu die eigentümlich an verzerrtes Daumenklavier erinnernden Gitarrenpatterns von Arbold de Boer kommen. Eingebettet allerdings in den klassischen rumpelnden, schroffen Sound, der stets unverkennbar The Ex ist.

Weder Publikum noch Band scheinen dessen müde zu werden. Gut gefüllt war die Schwankhalle am Donnerstag, und die Band, zu der neben Hessels und de Boer noch die singende Schlagzeugerin Katherina Bornefeld und der Gitarrist Andy Moor gehören, agierte konzentriert und mit Spielfreude.

Auch interessant

Kommentare