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Ausschuss: „Wir müssen Nienburgs Innenstadt wieder beleben!“

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Links heute - rechts: Zurück in die Vergangenheit? Ende 2017 könnte es wieder ganz genauso aussehen.
Links heute - rechts: Zurück in die Vergangenheit? Ende 2017 könnte es wieder ganz genauso aussehen. © Stecklein

Nienburg - von Kristina Stecklein. Vor knapp 30 Jahren fiel die Entscheidung, die am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung wieder für Diskussion sorgte: Nienburgs Innenstadt sollte nicht mehr befahren und schließlich zu einer reinen Fußgängerzone werden. Heute plagt die Lange Straße Leerstand und keine direkte Erreichbarkeit. Nun steht fest: Ende 2017 sollen dort wieder Autos rollen.

Teure Parkplätze und ein langer Fußweg zu öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Lange Straße in Nienburgs Innenstadt ist vor allem für ältere Menschen ohne Auto schwer zu erreichen. Während Deutschland immer älter wird, macht sich diese Situation auch an der Wirtschaft bemerkbar – gerade kleine Städte haben letztlich mit Leerstand und demographischem Wandel zu kämpfen.

„Wir müssen Nienburgs Innenstadt wieder beleben!“ - dieser Aussage stimmte der Ausschuss für Stadtentwicklung zum Thema „Nienburgs Innenstadt“ am Mittwoch einstimmig zu. Nach langer Diskussion entschied sich  der Ausschuss mit einer deutlichen Mehrheit für eine gar nicht mal so neue „Neuerung“: Nienburgs Innenstadt soll Ende 2017 wieder befahrbar werden. Durch die eindeutige Mehrheit ist die Zustimmung des Rates am Dienstag nur noch reine Formsache.

Ein Entschluss, der die Nienburger alles andere als glücklich stimmt. Bei einer Umfrage zeigten sie kein Verständnis für den Plan, der schätzungsweise 1,6 Millionen Euro kosten soll. „Ich verstehe nicht, warum wir Fußgänger verdrängt werden sollen“, schimpft Hanna Elswald aus Binnen. „Überall sind Autos, es muss auch autofreie Zonen geben.“ Dem stimmt auch ihr Ehemann, Peter Elswald, zu: „Wenn wir mit unseren Enkelkindern durch die Stadt gehen, fühlen wir uns sicher. Wie soll das 2017 werden?“

Einige der befragten Passanten waren regelrecht geschockt. „Warum sollte man das tun? Durch Autos werden die Läden nicht voller“, ist sich Gabriele Buttmann aus Rodewald sicher. Die 41-jährige Lehrerin bezweifelt, dass eine ehemalige Fußgängerzone die nötige Verkehrssicherheit bieten wird. „Und was bringt eine befahrene Einkaufsstraße? Die älteren Menschen können in der Regel dann sowieso kein Auto fahren.“ Doch auch daran hat der Ausschuss gedacht: Wenn alles nach Plan läuft, sollen die ehemaligen

Die alten Bushaltestellen werden 2017 wieder in Betrieb genommen.
Die alten Bushaltestellen werden 2017 wieder in Betrieb genommen. © Stecklein

 Bushaltestellen in der Langen Straße wieder für den Busverkehr eingesetzt werden. „Irgendwie hoffe ich ja, dass das ein schlechter Aprilscherz ist“, sagt Jana Heinfeldt, selbst Nienburgerin. Für sie sei die Innenstadt gerade deswegen immer attraktiv gewesen. „Kurz mit dem Fahrrad kleinere Besorgungen tätigen - fernab von Großstadtlärm. Ist das nicht attraktiv genug?“ Das teure Vorhaben soll letzten Endes durch städtische Parkplätze finanziert werden – unter anderem durch mehrere

Zukünftiger Parkplatz?
Zukünftiger Parkplatz? © Stecklein

Parkplätze am Susanna-Abraham-Platz, aber auch am Kirchplatz sollen die Autos 2017 für wenig Geld parken können.

Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Aprilscherz. 

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