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Mit einzigartigem Konzept

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Die an dem Ausstellungsprojekt Beteiligten (v.l.): Gordon Logemann (Pastor in St. Martin), Larissa Bothe (Anne Frank Zentrum Berlin, Henrike Stahlhut (Peer Guide), Sigrid Piel (Kirchenkreis), Martin Bauer (Kirchenkreisjugenddienst) und Reinhold Bömer (VNB).
Die an dem Ausstellungsprojekt Beteiligten (v.l.): Gordon Logemann (Pastor in St. Martin), Larissa Bothe (Anne Frank Zentrum Berlin, Henrike Stahlhut (Peer Guide), Sigrid Piel (Kirchenkreis), Martin Bauer (Kirchenkreisjugenddienst) und Reinhold Bömer (VNB). © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Ihr Schicksal legt die Grausamkeit des Nazi-Regimes in einzigartiger Weise offen. Anne Frank wurde mit gerade einmal 16 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet. Demnächst beschäftigt sich eine besondere Ausstellung in Nienburg mit Anne Frank.

Der Versuch seiner Familie, den Nazi-Schergen zu entkommen und sich vor ihnen zu verstecken, dokumentierte das Mädchen über mehrere Jahre. Es gibt wohl kein zweites Tagebuch, das auch nur annähernd von dermaßen vielen Menschen gelesen wurde, wie das von Anne Frank.

Am 6. April beginnt eine Ausstellung in der Nienburger St. Martins-Kirche, die sich dem Lebens- und Leidensweg von Anne Frank widmet. „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ ist aber weit mehr, als eine Ausstellung mit Informationen über das kurze Leben des jüdischen Mädchens. Das vom Anne Frank Zentrum in Berlin konzipierte Projekt umfasst neben der Ausstellung verschiedenste Aktivitäten, wie Theaterworkshops, Stolperstein-Führungen und eine Fahrt nach Bergen-Belsen.

Kern des Ausstellungsprojektes, das sich vornehmlich an ein junges Publikum – insbesondere an Schüler – richtet, ist das Konzept „Jugendliche begleiten Jugendliche“. Junge Menschen aus Nienburg führen die Besuchergruppen als Ausstellungsbegleiter nämlich hindurch. In einem Trainingsseminar lernen diese „Peer Guides“ die Inhalte und Hintergründe der Ausstellung und Methoden der Vermittlung kennen. Etwa zwölf bis 14 Jugendliche – sie sollten nach Möglichkeit mindestens 16 Jahre alt sein – haben sich dafür schon in Nienburg gemeldet. Henrike Stahlhut ist eine von ihnen. „Ich habe dadurch meinen eigenen Zugang zur Geschichte entwickelt“, erklärt die FSJ-lerin. Zudem sei auch Anne Frank ein Teenager gewesen. Wichtig sei an dem Konzept, dass sich die Peer Guides und Besucher aufgrund des gleichen Alters auf Augenhöhe begegnen.

„Wer möchte, kann die Ausstellung selbstverständlich auch individuell besuchen. Allerdings ist sie nicht unbedingt selbsterklärend“, schildert Larissa Bothe, Bereichsleiterin des Anne Frank Zentrums in Berlin. Das hat die Wanderausstellung entwickelt und ist damit eine der Schulter, auf denen „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ ruht. Eine weitere ist der Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB), der die Gesamtorganisation des Projektes jeweils mit einem Partner vor Ort verantwortet. „In Diepholz und Syke haben wir mit diesem Konzept sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Reinhold Bömer vom VBN. Martin Bauer, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Nienburger Kirchenkreisjugenddienst, ist schließlich die Schulter, die die Ausstellung an die Mittelweser in die St. Martins Kirche geholt hat. Der Nienburger Kirchenkreis komplettiert als Gastgeber das Schulter-Quartett.

Am Mittwoch, 6. April, wird Landesbischof Ralf Meister „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ eröffnen. Zu sehen ist sie dann bis zum 3. Mai in der Nienburger St. Martins-Kirche.

Junge Menschen, die Interesse haben, sich als Peer Guide zu engagieren, können eine E-Mail an anne.frank@ vnb.de  schicken. Das Training soll am 5. und 6. April stattfinden. Vorab wird es noch einen Schnuppertag geben. Schulklassen, Schüler- oder auch Konfirmandengruppen, die sich durch die Ausstellung führen lassen möchten, sollten dafür rund zwei Stunden einplanen. Einen Termin können sie bereits jetzt online unter www.annefranknienburg.de  anmelden.

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