In einem Bericht über die Einweihungsfeierlichkeiten heißt es „Das alte Schulgebäude in der Stadt ist verkauft, das neue Haus steht in seiner vollen Pracht auf dem Schloßplatz, dicht am Wall. Es war der 14. Oktober 1825, an welchem das neue Haus feierlich zur Schule eingeweiht wurde, nachdem schon 14 Tage lang darin unterrichtet worden war. Pastor Böttcher hielt eine ebenso kräftige, als auch herzliche Rede, die gewiss ins Innerer dringen sollte und musste. Während des Gesangs „Bis hierher hat mich Gott gebracht!“ gesungen wurde, versammelte das Geläut der Glocken die Lehrer mit ihren Kindern vor der Kirche, und so ging der feierliche Zug zum neuen Schulhaus, das gewiss seines Gleichen in unserem Königreiche sucht. Jeder Lehrer ging mit seinen Schülern in die für ihn bestimmte Klasse und hielt dort seine Rede. Zum Abschluß wurde der Gesang 15 „Nun danket alle Gott“ gesungen. Damit war der feierliche Akt vollzogen. „Möge der dort ausgestreute Samen, auf den Boden fallen, wo er Früchte trägt hundertfältig“ mit diesen Worten beendete der Koloborator den feierlichen Akt. Der von Quaet-Faslem errichtete Schulbau schloss den Schloßplatz zur Nordseite hin ab. Damit war der Platz von allen Seiten mit Häusern umgeben und das gab dem Haus ein recht gefälliges Aussehen.
Auch in kommenden Ausgaben des BlickPunkts zum Sonntag sollen wieder historische Stadtbilder zu sehen sein, verbunden natürlich mit der aktuellen Ansicht. Eine Aktion, die selbstverständlich für alle BlickPunkt-Leser geöffnet ist. Sie haben auch eines dieser schönen historischen Fotos? Und wissen möglicherweise eine nette Begebenheit zu dem jeweiligen Motiv zu berichten? Dann am besten mit der BlickPunkt-Redaktion unter Telefon 05021/960831 in Verbindung setzen oder gleich vorbeischauen beim BlickPunkt an der Langen Straße 3. Es wäre doch zu schade, wenn die vielen Eindrücke der Zeitzeugen aus der jüngeren Nienburger Vergangenheit verloren gingen.