„Bis 80 kann ich doch noch“
Nienburg - Von Nikias Schmidetzki. So viele gibt es wohl nicht, die mit 74 Musikpreise abräumen, schon gar nicht in den Kategorien „Rockalbum“ und „Latin Pop-Song“. Marie-Luise Cassar aus Nienburg kehrte nun mit Urkunden für ihre Werke aus Siegen zurück.
Den zweiten Preis gab es für den Latin Pop-Song, den dritten fürs Rockalbum. Dem lokalen Publikum ist sie seit Jahren bekannt, allein schon durch ihre Musicals. Nun hatte sie sich im Frühjahr für den 33. Deutschen Rock- und Pop-Preis der Deutschen Popstiftung beworben. Überwiegend Hobbymusiker, aber auch einige Profis haben dort Auszeichnungen erhalten. Und nicht selten sind Preisträger später durchaus berühmt geworden, meint Cassar.
Die Nienburgerin schreibt ihre Lieder nicht nur selbst, sie spielt auch einen Großteil selbst ein. Klavier und Gitarre übernimmt sie selbst, für Bass und Schlagzeug sorgt Erik Regul, der in seinem „Horizont Studio“ ihre CDs auch produziert. Zudem spielt Cassar in der Frauenband „Sometimes Seven“, auch außerhalb des Landkreises.
Die Grundlage bildete sicherlich der klassische Klavierunterricht, den sie acht Jahre lang in ihrer Jugend bekam. Bei Einar Gast hat sie später die E-Gitarre lieben gelernt – und eifert seither – auch das ist nicht typisch für eine 74-Jährige – Santana nach.
Zu all ihren Projekten gehört auch „Marie-Luises Last Show“, die sie für Ende 2016 plant. Der Name ist Programm, wenigstens was Musicals angeht. Ansonsten hat sie noch Kondition für etliche Jahre: „Bis 80 kann ich doch noch Musik machen“, meint sie optimistisch.