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Untersuchung des Grundwassers

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Bohrung im Nienburger Ortsteil Langendamm
An mehreren Stellen waren Mitarbeiter des Nienburger Unternehmens mit Bohrungen beschäftigt. © Nikias Schmidetzki

Langendamm - Von Nikias Schmidetzki. Gleich an mehreren Stellen ging es in Langendamm in den vergangenen Tagen tief in die Erde. Mitarbeiter des Unternehmens Wöltjen waren mit Bohrarbeiten beschäftigt. Der Grund ist die Ermittlung der Grundwasserqualität.

Gebiet der Untersuchung ist der Standort der ehemaligen Muna Langendamm im Auftrag des Landkreises Nienburg. Die Bohrarbeiten dienten der Errichtung von vier Grundwasserbeobachtungsbrunnen. Die Maßnahme ist eine Ergänzung der orientierenden Untersuchung aus dem Jahr 2014, teilte die Pressestelle des Landkreises auf Nachfrage mit.

Ziel der Grundwasseruntersuchung ist es demnach, die Schadstofffahne aus dem Bereich der ehemaligen Kläranlage einzugrenzen und die Grundwasser-Qualität im Abstrom der ehemaligen Füllstellen sowie des Pulverhauses zu ermitteln. Zur Vorgehensweise teilt die Pressestelle mit: „Die Grundwasserbeprobung erfolgt im Rahmen einer Stichtagsmessung, in die auch weitere, bereits bestehende Grundwassermessstellen einbezogen werden.“ Die orientierende Untersuchung beziehe sich auf den Teilbereich einer ehemaligen Kläranlage innerhalb des Muna-Standortes.

„Zu untersuchen waren Boden- und Grundwasser-Verunreinigungen durch Sprengstofftypische Verbindungen (StV), insbesondere um die Eintragsstellen beschreiben zu können. Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass ein Schadstoffeintrag aus dem untersuchten Bereich stattgefunden hat beziehungsweise noch stattfindet“, ist der Stellungnahme zu entnehmen. Nicht eindeutig geklärt werden konnte indes der Eintragsmechanismus. Trotz eindeutig fehlender Beweise werde derzeit davon ausgegangen, dass die vorhandene Grundwasserbelastung auf eine Kombination von StV-Konzentrationen im Oberboden und eine Einleitung sprengstoffhaltiger Abwässer zurückzuführen sei. Sehr unwahrscheinlich sei die Existenz einer bislang unbekannten Quelle im Grundwasser-Zustrom.

Das Land Niedersachsen gewährt im Rahmen der Altlasten-Gewässerschutzrichtlinie Mittel zum Schutz von Gewässern gegen Gefahren durch Altlasten. Gegenstand der Förderung sind hier orientierende Untersuchungen im Zuge der Gefahrerforschung. Die Untersuchungen werden mit 75 Prozent bezuschusst. Zur Eingrenzung der Schadstofffahne und Ermittlung der Grundwasser-Qualität im Abstrom der ehemaligen Füllstellen und des Pulverhauses wurde jene weitere Maßnahme bewilligt.

Die Grundwasseranalysen und ein Abschlussbericht stehen noch aus.

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