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„Vielleicht ist Nienburg bald für sein Heilwasser bekannt“

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Den "Startschuss" für den Verkauf gab Dietrich Volger (r.).
Den "Startschuss" für den Verkauf gab Dietrich Volger (r.). © Theresa Hellwig

Nienburg - Von Theresa Hellwig. Als Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes per Anruf vom Fund der Quelle erfuhr, sei seine Fantasie beflügelt worden. Eine Sole-Quelle in Nienburg – was das alles bedeuten könnte, habe er sich lebhaft ausgemalt.

Nun ist das „NIHQ Natursole Heilquellenwasser“ eine eingetragene Marke und – zunächst nur in Nienburg – käuflich zu erhalten. Bei strahlendem Sonnenschein startete am Sonnabend der offizielle Verkauf des Wassers mit einer Auflage von 5 000 Fläschchen. Vor dem „Kosmetik Bazar“ am Marktplatz versammelten sich interessierte Nienburger, um sich über das Heilwasser zu informieren. Dort, und an seinem Ursprungsort – im neuen Wesavi – ist das Produkt ab sofort erhältlich.

„Unser Wasser ist kein Wundermittel – durch seine vielen Spurenelemente ist es dennoch etwas ganz Besonderes“, erklärt Dietrich Volger, Ansprechpartner für Marketing und Vertrieb der Firma Mittelweser Heilquellen. In ganz Deutschland gebe es nur 60 Heilquellen. Zwischen Hannover und Bremen sei Nienburg die einzige mit einem so hohen Salzgehalt. „Für Nienburg ist die Quelle eine große Chance“, stellt Onkes dar. „Es ist ein Alleinstellungsmerkmal – man kennt Nienburg für seinen Wochenmarkt, den Spargel, und vielleicht bald auch für sein Heilwasser“, erzählt er. Das könne den Tourismus beflügeln.

Im Gespräch (v. l.): Dirk Fennekoldt, Dietrich Volger und Henning Onkes.
Im Gespräch (v. l.): Dirk Fennekoldt, Dietrich Volger und Henning Onkes. © Theresa Hellwig

Die Quelle wurde bei Bohrungen „rein zufällig“ entdeckt. So stieß die Firma Wöltjen auf das mindestens 25000 Jahre alte vor-eiszeitliche Wasser. Das ursprüngliche Ziel der Erdwärme-Nutzung konnte so zwar nicht weiter verfolgt werden – die gefundene Quelle sei aber etwas „viel Besseres“, erklärt Dietrich Volger. Eine Fontäne von mehreren Metern Höhe sei damals schubweise aus dem Boden gesprudelt, als die Quelle im März 2013 entdeckt wurde. „Zum Teil mit den Händen mussten wir das Bohrloch damals verschließen“, führt Dietrich Volger aus. So sei dann auch – abermals rein zufällig – die heilende Wirkung des Wassers bemerkt worden. Bernd Schramm, Niederlassungsmeister der Firma Wöltjen, habe damals ein Ekzem an den Händen gehabt. Es sei nach den Arbeiten an der Quelle verschwunden.

Nach einigem Hin und Her kam es dann schlussendlich auch zur Zulassung des Quellwassers als Medizinprodukt. „Oft werde ich gefragt, in welchem Getränkemarkt das Wasser denn nun erhältlich sei“, erzählt Dietrich Volger. Als Trinkwasser sei das Wasser jedoch nicht zugelassen. Vielmehr würde das Wasser zur „Linderung von Befindlichkeitsstörungen der Haut“ eingesetzt. Konkreter bedeutet das, dass das Wasser bei Neurodermitis oder Schuppenflechte angewendet werden kann, ebenso wie zum Ausbleichen von Altersflecken oder zum Zurückdrängen von Falten.

Bürgermeister Henning Onkes selber kann noch keine persönliche Geschichte zur heilenden Wirkung des Wassers beitragen. Dennoch verspricht er sich viel vom Fund der Quelle. Noch würde das Wasser zwar erst in Nienburg verkauft – das müsse jedoch nicht so bleiben. Er bemerkt: „Wir müssen einfach offen sein, dann kann man sicherlich viel daraus machen.“

Weitere Informationen gibt es auch im Internet.

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