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In dunkler Jahreszeit steigt das Risiko

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Drastisch größer ist die Zahl der Wildunfälle geworden.
Drastisch größer ist die Zahl der Wildunfälle geworden. © Polizei

Nienburg. Zehn Wildunfälle wurden der Nienburger Polizei allein am vergangenem Wochenende gemeldet. „Mit dem goldenen Herbst beginnt auch die Saison für Wildunfälle“, weiß Polizeisprecherin Gabriela Mielke, merkt aber auch an, dass Vorsicht das ganze Jahr über geboten ist.

Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Fahrzeug mit einem Reh – am vergangenen zweiten Oktoberwochenende waren aber auch Fuchs, Dachs und Wildschwein vertreten. „Die meisten Wildunfälle endeten glimpflich und es blieb beim Blechschaden“, so Mielke. Maßnahmen wie rosa Dreibeine, Dialogdisplays, große Straßenplakate und blaue Reflektoren weisen auf besonders wildgefährdete Strecken im Landkreis Nienburg hin und zeigen mittlerweile Wirkung. Waren 2013 im Landkreis noch 965 Wildunfälle zu verzeichnen, notierte die Polizei im vergangenen Jahr 828 Wildunfälle und einen Rückgang um 15 Prozent.

Dreibeine und Plakate weisen auf wildgefährdete Strecken hin.
Dreibeine und Plakate weisen auf wildgefährdete Strecken hin. © Polizei

Im Herbst wirken Umwelteinflüsse, wie die tiefstehende Sonne und feuchtes Laub auf den Straßen sowie nach Nahrung suchendes Wild zusammen. In der Dämmerung am Morgen und am Abend sind Verkehrsteilnehmer und Wild zur selben Zeit unterwegs. „Da müssen die Autofahrer besonders wachsam sein und sollten sich an die empfohlene Richtgeschwindigkeit von 80 km/h halten“, rät die Kriminalhauptkommissarin. Taucht ein Tier auf, gilt es abzubremsen, abzublenden und zu hupen. Ist eine Kollision nicht mehr vermeidbar, sollte das Lenkrad festgehalten und eine Vollbremsung eingeleitet werden. „Auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen“, sagt Mielke. Im Fall eines Unfalls muss die Polizei verständigt und die Unfallstelle abgesichert werden. Wer das getötete Wild mitnimmt, macht sich wegen Wilderei strafbar. Oft hilft Fernlicht, um die funkelnden Tieraugen rechtzeitig zu erkennen. Generell gilt immer, den rechten und linken Fahrbahnrand im Auge zu behalten und vorausschauend zu fahren.

„Der Wildunfall ist ein andauerndes Problem der Verkehrssicherheit. Er kann unabhängig von der Erfahrung und dem Fahrkönnen jeden Kraftfahrer treffen“, schließt Polizeisprecherin Mielke.

mie

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