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Katzenbabys in Nienburg brutal erschlagen

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Eines der drei Katzenbabys, das auf brutale Art getötet wurde.
Eines der drei Katzenbabys, das auf brutale Art getötet wurde. © Tierheim

Nienburg - von Leif Rullhusen. Grauenvolle Bilder von brutal getöteten Katzen spielten Anwohner dem Tierheim Drakenburg anonym zu. Im Bereich der Nienburger Fichte- und Körnerstraße wurden mindestens drei Tiere, die das Tierheim sicherstellte, Opfer eines Katzenkillers.

„Wir gehen aber von mehr Katzen aus. Es gibt mit Sicherheit eine Grauzone“, ist sich Walter Füllgrabe sicher. Füllgrabe ist als Prüfer für Tierhaltung seit vielen Jahren unermüdlich und ehrenamtlich für den Verein „Tierschutz Nienburg Drakenburger Heide“ im Einsatz. Eine Anwohnerin habe von einer Katze berichtet, auf die in der Düsseldorfer Straße angeblich sogar geschossen wurde, berichtet der Tierschützer.

Zwei der drei sichergestellten Kadaver obduzierte die das Tierheim betreuende Tierarztpraxis. Das Ergebnis ist erschütternd: Die beiden Katzenbabys wiesen zahlreiche, sogar durch das Fell hindurch deutlich sichtbare Hämatome auf. Zudem hatten sie massive innere Verletzungen. „Wir haben mehrere Organe in der Brusthöhle gefunden, die in den Bauchraum gehören und starke innere Blutungen festgestellt“, fasst die obduzierende Tierärztin gegenüber dem BlickPunkt zusammen. Das lasse auf eine heftige Gewalteinwirkung schließen, durch die das Zwerchfell gerissen sei. Einen Unfall hält die Expertin als Ursache für ausgeschlossen. „Dann wären die Verletzungen anderer Art und nicht so punktuell.“ Besonders abartig ist dabei, dass sich der Täter an Katzenbabys vergriff, die vollkommen wehrlos sind.

Ein weiteres wehrloses Opfer.
Ein weiteres wehrloses Opfer. © Tierheim

Walter Füllgrabe richtet sich jetzt an die Öffentlichkeit. „Wir rufen alle Bürger auf, uns in unserer Arbeit zu unterstützen, in dem sie nicht wegschauen wenn vor ihren Augen so etwas vorkommt.“ Er selbst zeigt derzeit verstärkt Präsenz in den betroffenen Straßen und hofft so, weitere Taten zu verhindern. Zudem hat der Tierschützer das brutale Verbrechen jetzt bei der Polizei in Nienburg angezeigt. „Es handelt sich hier um eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz“, begründet Füllgrabe diesen Schritt. Mit einer grundsätzlichen Schwierigkeit hat er nicht nur in diesem Fall zu kämpfen: „Viele Informationen sind anonym“, erklärt er. „Das ist ein großes Problem. Da uns bei Rückfragen für weitere Recherchen die Ansprechpartner fehlen.“

Und noch eines.
Und noch eines. © Tierheim

Aufgrund der stark angewachsenen Katzenpopulation im Bereich der GBN-Mehrfamilienhäuser im Bereich der Fichtestraße hatte die Nienburger Wohnungsgesellschaft gemeinsam mit dem Tierschutzverein in Drakenburg in diesem Frühjahr ein Katzenkastrationsprojekt initiiert, das derzeit erfolgreich läuft. „Wir haben bereits 14 Katzen sterilisiert und machen kontinuierlich weiter“, schildert Tierheimleiterin Silvana Romann den aktuellen Stand. Lediglich bei zu niedrigen Temperaturen müsse man aufgrund der Erkältungsgefahr bei frisch operierten Tieren eine Pause machen.

Begonnen hatte das „Katzenproblem“ mit ein paar Streunern, die von Anwohnern gefüttert wurden. Sie blieben und vermehrten sich fleißig – und wurden weiter gefüttert. Erst mit Futter angelockt, werden sie nun brutal umgebracht.

Wer entsprechende Misshandlungen beobachtet, kann sich unter Telefon 05021/15516 oder 05021/898462 an Walter Füllgrabe oder Telelefon 05024/ 8433 an das Tierheim in Drakenburg wenden.

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