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Verkehrsentlastung und Wirtschaftsmotor

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Offizieller Baubeginn: Der obligatorischer Spatenstich gab am Donnerstag den Startschuss zum Bau des Südrings.
Offizieller Baubeginn: Der obligatorischer Spatenstich gab am Donnerstag den Startschuss zum Bau des Südrings. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Die Planungen laufen bereits seit Jahren, die Bagger sind ebenfalls schon angerückt. Am Donnerstag starteten die Bauarbeiten am Südring – Nienburgs neuer Südumgehung – nun auch höchst offiziell mit dem obligatorischen Spatenstich.

Ab Sommer 2018 soll die neue Ortsumgehung die Hannoversche Straße und den Berliner Ring in der Kreisstadt entlasten. Die neue, drei Kilometer lange Strecke wird von Langendamm aus über das Gewerbegebiet Schäferhof und den Südringkreisel an die B 215 führen.

Anlässlich des formellen Einstiegs in die Bauarbeiten betonte Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes die Bedeutung des über 15 Millionen Euro teuren Straßenbauwerks für die Stadt Nienburg. „Wir haben mit dem Bau des Südrings nicht nur die Verkehrsentlastung sondern auch wirtschaftliche Aspekte im Blick“, betonte der Verwaltungschef. Dabei gehe es auch um Arbeitsplätze. Langendamms Ortsbürgermeister Wilhelm Schlemermeyer begrüßte den Projektstart ebenfalls. „Wir freuen uns, dass wir in Langendamm ein Gewerbegebiet bekommen“, sagte Schlemermeyer. Besonders problemlos sei im Vorfeld das Flurbereinigungsverfahren gelaufen.

Ferngeblieben waren dem Spatenstich Ratsmitglieder der Grünen. Er, wie seine gesamte Fraktion sei von der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Südrings noch immer nicht überzeugt, begründete der Grünen-Fraktionschef und Vorsitzende des Bauausschusses, Peter Schmithüsen sein Fernbleiben. „Das bundesweit gesteckte Ziel, die Flächenversiegelung von täglich 70 Hektar auf deutlich unter 30 zu reduzieren, wird unter anderem auch durch solche Verkehrsprojekte konterkariert“, kritisiert Schmithüsen weiter. Zudem belaste die Baumaßnahme den städtischen Haushalt.

Kritik ganz anderer Art äußerte Thomas Kroeger vom Ingenierbüro IBV, das für die Projektplanung und -ausführung mitverantwortlich ist. Die Planung und der Bau der drei Kilometer langen Straße würden zusammen annähernd zehn Jahre in Anspruch nehmen. „So etwas muss man viel schneller machen, schneller entscheiden“, erklärte Kroeger. Heute gebe es zu viele Beteiligte, die gefragt werden müssten.

Als Bauzeit kalkulieren die ausführenden Firmen – die Papenburg Baugesellschaft und Kemna Bau aus Hannover – gut eineinhalb Jahre. Allein die Dämme für die Brücke über die Bahngleise müssten sich etwa neun Monate lang setzen. Mit Überraschungen rechnen die Baufirmen während der Bauarbeiten nicht. Schwierig seien höchstens die Bodenverhältnisse. Das Erdreich sei sehr feucht. „Man hätte im Vorfeld mehr bohren müssen“, mahnte Kroeger allerdings. „Wir wissen, wie die Bodenbeschaffenheiten auf dem Uranus sind, aber nicht, wie sie hier vor Ort in zweieinhalb Metern Tiefe aussehen.“

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