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Flüchtlinge ziehen von der BBS-Sporthalle in die Clausewitz-Kaserne

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Erster Kreisrat Thomas Klein (2.v.r.) mit den DRK-Kräften (v.l.) Martin Krone, Kira Borghorst, Mike Plate sowie Marcus Stövesand auf dem Spielplatz vor der neuen Flüchtlings-Unterkunft an der Westlandstraße in Nienburg. © Kurt Henschel

Nienburg - von Kurt Henschel. Ortswechsel: Die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) des Landkreises in Nienburg ist nicht mehr Erstaufnahme-Einrichtung im Rahmen der Amtshilfe für das Land Niedersachsen.

In dieser Woche erfolgen die Räumung der BBS-Halle und der Einzug in ein Gebäude auf dem Gelände der Nienburger Clausewitz-Kaserne. Über den Umzug informierten am Montag Vertreter des DRK-Kreisverbandes und des Landkreises Nienburg.

Erster Kreisrat Thomas Klein erinnerte vor der neuen Liegenschaft, der ehemaligen „Amerikaner-Kaserne“ an der Westlandstraße in Nienburg, dass es von Beginn an das Ziel gewesen sei, die BBS-Sporthalle so schnell wie möglich ihrer eigentlichen Funktion wieder zuzuführen. Er sei „froh, am ersten Schultag nach den Herbstferien mitteilen zu können, dass der Auszug unmittelbar bevorsteht“. Der Dienstag sei der große Umzugstag, ab Mittwoch würden die verbliebenen Flüchtlinge, etwa 20, sowie die für Mittwoch erwarteten, etwa 100 neuen Flüchtlinge, bereits in der bisher noch von den Einheiten der Clausewitz-Kaserne genutzten Immobilie Unterkunft finden – in einem ein- und einem zweigeschossigen Gebäude.

Bundeswehr und Stadt hätten nach Beginn der Flüchtlingswelle Gespräche aufgenommen, die Stadt darauf den Landkreis gefragt, ob er sich nicht beteiligen wolle. Großes Lob zollte Klein dem Standortältesten, Oberst Wolfgang Paulick, für die Bereitschaft zur Aufnahme und auch zu baulichen Maßnahmen. Die seien abgeschlossen, das künftige Domizil der Flüchtlinge „ausgezäunt“ und vom militärischen Sicherheitsbereich abgetrennt. Klein dankte auch dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für die Bereitschaft zum Umzug, ebenso Feuerwehr, DLRG und THW.

Es seien noch Verbesserungen bei den sanitären Anlagen erforderlich, zusätzlich würden noch Dusch- und Sanitär-Container aufgestellt, so Klein.

Marcus Stövesand, neben Martin Krone Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, sieht in der neuen Immobilie mit vielen kleinen Räumen für vier bis sechs Personen deutlich bessere Voraussetzungen im Vergleich zur BBS-Sporthalle. Vor allem für Familien mit kleinen Kindern seien die Bedingungen deutlich besser. Auch von Stövesand gab es höchstes Lob für die Helfer: „Der Mix aus Ehrenamt und Hauptamt ist optimal“, so der Geschäftsführer: „Ohne Ehrenamtliche wäre das so nicht möglich“, schob er nach und sprach damit auch für die örtlichen Einsatzleiter Mike Plate und Kira Borghorst, die sich in ihren Schichten gegenseitig vertreten.

Zur „Atmosphäre“ in der BBS-Sporthalle erklärte Stövesand, dass „eine unheimliche Dankbarkeit“ bei den Flüchtlingen herrsche und „die Zusammenarbeit aller völlig unproblematisch“ sei. Es herrsche „eine tolle Stimmung“, so Plate, und es habe bisher „keine nennenswerten Zwischenfälle“ gegeben.

Ob das für morgen angekündigte Kontingent das letzte sei, das in Nienburg ankommt, wusste Thomas Klein nicht. Es gelte abzuwarten, ob das Land sein Amtshilfe-Gesuch verlängere und wie sich die Lage insgesamt entwickele: „Wir müssen abwarten“, erklärte Klein, der wie Stövesand und Krone „an der bisherigen Strategie nichts ändern“ will.

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