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Nur vom Regen ausgebremst

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Ungewohntes Arbeitsgerät: Tim Holtz nahm als Gaststarter mit geschichtsträchtiger Startnummer an der Suzuki Gladius Trophy teil. Die 34 trug schon die Suzuki von Rennsportlegende Kevin Schwantz.
Ungewohntes Arbeitsgerät: Tim Holtz nahm als Gaststarter mit geschichtsträchtiger Startnummer an der Suzuki Gladius Trophy teil. Die 34 trug schon die Suzuki von Rennsportlegende Kevin Schwantz. © Ronny Lekl

Most - von Leif Rullhusen. Die größten Überraschungsmomente bot am Pfingstwochenende im tschechischen Most das Wetter. Dunkle Wolken drohten immer wieder mit Regen. Vor dem zweiten der beiden Läufe zur DMV Rundstrecken Championchip ließen sie ihren Drohungen Taten folgen.

Aufgrund massiver Regenfälle sagten die Rennkommissare den Start des Motorradrennens kurzfristig ab. Der Wertungslauf wird nun an einem der verbleibenden Rennwochenenden nachgeholt.

Auf der Rennstrecken bot sich dagegen fast das gewohnte Bild. Der Nienburger Tim Holtz hatte auf seiner Triumph Daytona die Konkurrenz sicher und soverän im Griff. Er ging bei drei Rennläufen an den Start und überquerte drei Mal als ungefährdeter Sieger die Ziel-Linie. Neben dem einen verbleibenden Rennen in der DMV Rundstrecken Championship nahm Holtz eine Einladung als Gaststarter in der Suzuki-Gladius-Trophy war.

Ungewöhnlich war einzig und allein, dass der 16-jährige Motorradpilot in der DMV-Serie „nur“ vom zweiten Startplatz aus ins Rennen ging. Der Trainingsschnellste, Dominik Borgelt, durfte seine Führung allerding nur bis zur ersten Kurve genießen. Tim Holtz stand etwas später auf der Bremse und schob sich an Borgelt vorbei. Sofort fuhr sich der Nienburger einen Zwei-Sekunden-Vorsprung heraus, den er bis zum Rennende auf knapp fünf Sekunden ausbaute.

„Damit konnte ich riskante und zeitraubende Zweikämpfe vermeiden“, erklärt Holtz nach dem Rennen. Statt dessen brannte der Nienburger beeindruckende Rundenzeiten in den tschechischen Asphalt und unterbot mit 1:40.4 seine persönliche Bestzeit.

Dass die Zeiten im Qualifying nicht ganz zur Pole-Position reichten, lag größtenteils daran, dass Holtz mit gebrauchten Reifen unterwegs war. „Mit einem Satz frischer Reifen wäre die zehntel Sekunde, die mir auf Borgel fehlte, wahrscheinlich noch drin gewesen“, ist sich der Nienburger sicher. Wichtig sei ihm aber nicht die schnellste Zeit, sondern vor allem ein Platz in der ersten Startreihe, um keinen Fahrer vor sich zu haben.

Als Gaststarter ging Holtz am Pfingstwochenende in Most außerdem in der Suzuki-Gladius-Trophy auf Sekundenjagd. Der Rennveranstalter stellte ihm dafür ein Presse-Motorrad zur Verfügung. Die Zweizylinder-Maschinen der Hobby- und Einstiegsserie leisten mit rund 70 PS deutlich weniger als seine Daytona. Spaßbremsen sind sie trotzdem nicht. Holtz zeigte den Nachwuchsfahrern, wie man auch auf einer solchen Maschine ohne Renn-Gene schnell unterwegs ist. Während er den ersten Lauf mit rund zwölf Sekunden Vorsprung als Sieger beendete, saß ihm im zweiten, aufgrund eines Unfalls deutlich verkürzten Laufs, mit Pacal Lenz ein Pilot im zäh Nacken.

Trotz des bislang perfekten Saisonverlaufs – Holtz gewann sämtliche Rennen in der Triumph-Challenge sowie der DMV Rundsterckenmeisterschaft – ist er bei einem Blick auf den weiteren Saisonverlauf sehr zurückhaltend. „Most und Oschersleben liegen mir. Die Rennstrecken, auf denen es eng wird, kommen jetzt“, erklärt Holtz. Und zwar schon am nächsten Wochenende auf dem Schleizer Dreieck. „Für viele Fahrer ist es die Heimstrecke“, weiß der junge Nienburger, der dort erst einmal um Punkte kämpfte.

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