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Hyundai i40: Wundertüte aus Fernost

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Redakteurin Katrin Basaran ist vom Hyundai i40 angenehm überrascht
Redakteurin Katrin Basaran ist vom Hyundai i40 angenehm überrascht © Hyundai / Westermann

Das Schönste an einer Wundertüte ist eindeutig die Vorfreude auf ihren Inhalt. Den sinnlichen Höhepunkt erreicht dieses Gefühl beim Aufreißen, das sich dann entweder in lautem Begeisterungsjubel...

Außen wie innen präsentiert sich der Kombi als ganz Großer, der sich dennoch wunderbar durch die Großstadt lenken lässt.
Außen wie innen präsentiert sich der Kombi als ganz Großer, der sich dennoch wunderbar durch die Großstadt lenken lässt. © Hyundai

...entlädt oder in unendlicher Enttäuschung. Nun mag der Vergleich etwas hinken, doch der Hyundai i40 kommt ersterem ziemlich nahe. Der großgewachsene Südkoreaner ist eine Wundertüte, bis unters Dach gefüllt mit tollen Überraschungen.

Rein äußerlich erinnert so gar nichts an seine asiatische Herkunft. Er ist sogar ein echter Europäer, denn auch wenn er in Korea vom Band läuft, wurde der i40 doch im hauseigenen Design- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim konzipiert. Und offensichtlich gefällt das schnittige Design: Neugierige und anerkennende Blicke sind dem langen Kerl (knapp 4,80 Meter) sicher und so mancher Schnellfahrer geht vom Gas, um hinter dem Koreaner einzuscheren und die Marke zu erschielen. Der überraschte Blick, den man im Rückspiegel erkennen kann, ist wirklich sehenswert.

Hyundai i40

40cw 1.7 blue CRDi Style 4-Zylinder-Diesel mit Start-Stop-Automatik ISG

Leistung: 100 kW/136 PS Hubraum: 1.685 ccm Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Testverbrauch: (kombiniert): 8,5 l auf 100 km CO2-Emmission: 119 g/km Beschleunigung 0-100 km/h: 10,6 sec
Tankinhalt: 70 l
Leergewicht: 1570-1723 kg

Preis: ab 29.390 Euro

Der erste positive Eindruck unseres Testmodells – die genaue Bezeichnung lautet i40cw 5-Türer blue 1.7 CRDi Style – setzt sich auch im Inneren fort. Hochwertiges Cockpit, logisch angeordnete Instrumente, bequeme und leicht einzustellende Sitze, alles ganz ohne Griff zum Handbuch – das macht große Freude. Und wir erinnern uns: Schon VW-Chef Martin Winterkorn musste auf der IAA in Frankfurt bei seiner kritischen Inspektion des Hyundai i30 zugeben: "Da scheppert nix." Gleiches gilt für den i40.

Und los geht’s. Respekt vor der Größe des Kombis ist sicherlich angebracht, doch das flaue Kribbeln in der Magengrube vergeht sofort. Völlig unaufgeregt setzt der Dieselmotor mit einer Leistung von 136 Pferdestärken das Gefährt in Gang, das sich alsbald zum echten Freund entwickelt. Sicher und souverän kreuzt der i40 durch die Straßen, erweist sich dabei auch gern mal spritzig. Das Sechsganggetriebe überrascht durch butterweiches Handling, den

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schnell aufeinanderfolgenden Schaltempfehlungen, die dem Spritsparen dienen, kommt man so gern nach. Die Lenkung ist sehr direkt, bei Autobahn-Fahrten am Rande der Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h sollte man das im Hinterkopf behalten. Dafür sei an dieser Stelle unbedingt noch erwähnt, dass der Dieselmotor auch bei Schnellfahrten bemerkenswert ruhig bleibt. Weiterer Pluspunkt: Selbst nach langen Reisen steigt der Fahrer entspannt aus seinem Sitz. Lob gibt es im übrigen auch von Mitreisenden. Auf der Rückbank macht sich Limousinenfeeling breit.

Der vollgefüllte 70-Liter-Tank verspricht eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Ganz so weit schafften wir es im Test nicht, auch die durchschnittlichen Verbrauchsangaben des Herstellers von 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern (kombiniert) erschienen nicht machbar. Wir erzielten einen Durchschnittswert von sportlichen 8,5 Liter.

Hyundai i40
Hyundai i40 © Hyundai / Westermann

Überraschendes bringt der i40 in Parkhäusern zustande. Schon bei kleineren Fahrzeugen können enge Auffahrten zu unangenehmen Schweißausbrüchen führen, hektisches Hin- und Hersetzen ist bei so manchem keine Seltenheit. Beim i40 können Sie das vergessen. Trotz seiner Ausmaße verfügt er über eine auffällige Wendigkeit, die U-Turns auf engstem Raum zum Kinderspiel werden lassen. Und falls es doch einmal eng werden sollte, helfen die Abstandswarner vorn und hinten. Beim Einparken sorgt dann eine Rückfahrkamera für ein Plus an Sicherheit – leider ist das Bild mitunter ziemlich unscharf. Und wem das noch immer nicht genug ist – den i40 gibt es auch mit automatischem Parkassistenten (im Technikpaket gegen Aufpreis von 1.970 Euro enthalten).

Der Kofferraum seinem Ordnungssystem, bestehend aus Gurten und Schienen, gleicht einem schwarzen Loch: Er ist mit seinen 553 Litern Volumen riesig und unersättlich – der Shoppingorgie im Winterschlussverkauf sind praktisch keine

Grenzen

gesetzt. Und falls es doch einmal eng werden sollte – die Rückbank lässt sich mit wenigen Handgriffen umklappen.

Noch ein Wort zum Thema Sicherheit: Schon das Einstiegsmodell wartet mit sieben Airbags auf, eines der Kissen schützt beim Unfall allein die Knie des Fahrers. Doch das persönliche Highlight: In der kalten Jahreszeit zaubern das beheizbare Lenkrad sowie die schnell erwärmten (und bei Bedarf auch kühlbaren) Sitze ein glückseliges Lächeln ins Gesicht.

Fazit: Alles in allem gibt der Hyundai i40 viel Anlass zum Jubeln. Und zwar nicht nur für Flottenfahrer sondern auch für Großstadtpilotinnen. Der Preis für die fahrbare Wundertüte liegt bei 29.390 Euro.

Katrin Basaran

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