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Klassenbester mit großer Klappe

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Skoda Rapid
Der Rapid (ab November in den Autohäusern) füllt die Lücke zwischen den Modellreihen Fabia und Octavia (wird 2013 vorgestellt) – und ist alles, nur kein Lückenbüßer. © Skoda

Nicht böse sein. Die Überschrift ist gut gemeint. Skodas neue Stummelheck-Limousine Rapid mit extrem großem Kofferraumdeckel kommt erst Anfang November...

...auf den Markt, aber - wir wagen die Prognose - wird ein Erfolgsmodell in der Preiswert-Klasse. Nicht, weil er so schnell wäre. Der neue „Rapid“ hat weniger mit seinem historischen (Namens-) Vorgänger von 1935 gemeinsam, dafür aber mehr mit dem Octavia, der vor zehn Jahren den Automarkt aufrollte. Und zwar viel mehr. Bei fast gleichen Außenmaßen wie der Erfolgsschlager aus dem VW-Konzern bietet der Rapid dank größerem Radstand, breiterem Fahrwerk und angehobener Dachlinie - ein deutliches Mehr an Platz!

Skoda Rapid 1.6 TDI CR

Länge x Breite x Höhe (m): 4,48 x 1,71 x 1,41
Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel; 1598 ccm, Direkteinspritzung
Leistung: 77 kW / 105 PS bei 4400 U/min Max.
Drehmoment: 250 von 1500 bis 2500 – 2750 U/min
Durchschnittsverbrauch (nach EU -Norm): 4,4 Liter
CO2-Emissionen: 114 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 19 0 km/h
Beschl. 0 – 10 0 km/h: 10,6 Sek.
Leergewicht/Zuladung: 1254 kg / 460 kg
Kofferraum: 550 bis 1490 Liter
Basispreis: wurde noch nicht bekanntgegeben, liegt aber bei ca. 14 000 Euro

Spürbar: Der Fünftürer lässt selbst 1,90-Meter-Passagieren vorn wie hinten Kopf-, Ellbogen- und Beinfreiheit satt. Und der Kofferraum (größter im C-Segment = „best-in-class“) lässt mit starken 550 Litern Volumen (1460 l) keine Wünsche offen. Genau das also, was sich die Zielgruppe (junge Familien mit Kind und Kegel, aber wenig Penunze) für Alltags- und Urlaubsfahrten wünscht. Auf 4,50 Metern zeigt der Rapid einen unaufgeregten Look, ist in der Gesamtform aber zu elegant, um schlicht zu sein. „Klassisch“ findet den Stil Skoda-Vorstand Prof. Winfried Vahland, der sagt, dass „man dieses Auto auch in Jahren noch ansehen“ kann. Auch im Interieur stille Gediegenheit ohne Schnickschnack. Einfache Materialien, auf hohem Niveau liebevoll verarbeitet; die in dieser Klasse natürlich vorhandenen Kunststoffe wirken als großflächige Formelemente mit elegantem Schwung aber eben nicht billig.

Auch motorisch ist alles paletti: Skoda liefert den Rapid mit einem 55 kW/75 PS Otto-Motor (mit Mehrpunkt-Einspritzung) als Basismodell; außerdem gibt es drei TSI (turbogeladen, Direkteinspritzung) von 63 kW/85 PS bis 90 kW/122 PS. Die beiden 1,6-Liter-Dieselaggregate gehen von 66 kW/90 PS bis 77 kW/105 PS. Die Motoren wird es auch mit ,,Greentec“-System geben (Start-Stopp, Brems-Rekuperation und rollwiderstandsoptimierte Reifen), die den Verbrauch (Diesel: zwischen 4,2 und 4,4 l, Benziner: 5,1 und 6,1 l) noch senken. Unser Vorserien-Testwagen war der große 105-PS-Diesel. Er zeigte sich kräftig und hatte auch im Fünften noch ordentlich Beschleunigung, die Sechs-Gang-Schaltung war präzise und lag gut in der Hand. Das Fahrwerk reagierte souverän auf alle Situationen, untersteuerte kaum. Ob die 19 Pfiffigkeiten („simply-clever“-Idee genannt), die Skoda rund um den Rapid eingetüftelt hat, jetzt das Gelbe vom Ei an Nützlichkeit sind, mag jeder selber entscheiden. Sie sind aber hat auf jeden Fall ein paar nette Gimmicks. Highights wären da die her-ausnehmbare Wendematte (leicht abwaschbarer Gummi auf der einen Seite, Teppich auf der anderen) im Kofferraum für dreckige Wanderstiefel. Oder das Netz für die EU-Warn-weste. Oder auch der Eiskratzer mit Lupe im Tankdeckel …

Skoda Rapid
Der Kofferaum: Ein riesiges Ladevolumen mit starken 550 Litern (einfach). © Skoda

Bei so viel Präzision fällt’s schwer, überhaupt Fehler zu finden. Motoren passen, Verarbeitung exzellent, Platz gigantisch, Ergonomie stimmt auch. Um unbedingt zu mäkeln, könnte man sagen, dass es bei runtergeklappter Armlehne dem Fahrer ein wenig Mühe macht, den dritten und fünften Gang einzulegen, ohne sich dabei das Handgelenk zu verbiegen. Aber man kann ja auch einfach nur die Lehne hochklappen. Einstiegspreis ab etwa 14.000 Euro

Oliver Menner

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