„Wir planen innerhalb der nächsten fünf Jahre die Ausweitung von "Car2Go" auf ca. 40 bis 50 europäische sowie eine deutlich zweistellige Anzahl nordamerikanischer Städte“, sagte Geschäftsführer Robert Henrich der dpa. „Eine weitere Ausweitung in den darauffolgenden Jahren, auch in andere Märkte, ist vorgesehen.“ Derzeit sind es rund 50 000 Kunden an sieben Standorten.
BMW setzt bei seinem 2011 gestarteten Testlauf auf die Hilfe von Sixt. Der Autovermieter erhofft sich wie die Münchner Nobelmarke zusätzlichen Umsatz und bietet seine Erfahrung aus der Vermietung. 2013 will Firmenchef Erich Sixt schwarze Zahlen mit dem gemeinsamen Projekt „DriveNow“ schreiben, das bereits in München und Berlin läuft.
Das Prinzip ist einfach: Gegen Gebühr wird der Kunde Mitglied, bekommt eine Karte, die auch Schlüssel für die überall im Stadtgebiet stehenden Fahrzeuge ist. Abgerechnet wird wie beim Handy pro Minute, weitere Gebühren werden nicht fällig, auch der Sprit ist im Preis bereits enthalten. Alle 60 Sekunden kostet ein Wagen hier 29 Cent. Die parallele zum Mobilfunk ist nicht zufällig. Für viele junge Autofahrer sind Handys wichtige Geräte, ihre Preismodelle vertraut. Die Technik macht zudem die Abwicklung leichter. Per App lassen sich Autos finden und buchen.
In welcher Stadt? | Domain | Betreiber | |
München, Berlin | www.drive-now.com | BMW i, Mini und Sixt | |
München | www.zebramobil.de | Zwei Privatunternehmer aus München | |
Über 140 Städte, in München auch direkt am Straßenrand | www.flinkster.de | Deutsche Bahn | |
Hamburg & Ulm | www.car2go.com | Mercedes & Europcar | |
Hannover | www.quicar.de | VW | |
14 Städte: u.a. Berlin, Bremen, Hamburg, Köln | www.cambio-carsharing.com | Carsharing-Unternehmen aus Aachen, Bremen & Köln | |
München | www.stattauto-muenchen.de | Gemeinnütziger Verein Spectrum | |
63 Städte: u.a. Hannover, Karlsruhe, Stuttgart | www.stadtmobil.de | Unternehmensverbund Stadtm. Berlin, Hannover, etc. | |
15 Städte: u.a. in Dresden, Erfurt, Jena, Leipzig, Weimar | www.teilauto.net | teilauto e.V. | |
7 Städte: u.a. Frankfurt, Mainz, Wiesbaden | www.book-n-drive.de | Privatunternehmer |
Bei den alteingesessenen Anbietern sorgt das Engagement nicht nur für Freude. Dort standen nicht der Lifestyle und die Suche nach neuen Absatzmöglichkeiten im Vordergrund, sondern der Umweltschutz und der bewusste Verzicht. „Unser Ziel ist, den Besitz eines privaten Autos überflüssig zu machen und die Umwelt zu entlasten“, sagt eine Mitarbeiterin des Bundesverbandes Carsharing. In München etwa wurde der Anbieter Stattauto bereits 1992 gegründet und arbeitet heute als sozialer Betrieb mit einem nahezu flächendeckenden Netz dutzender Abholstationen in der ganzen Stadt. Im Durchschnitt teilen sich 20 bis 25 Teilnehmer ein Fahrzeug.
Für die Autobauer ist das Carsharing auch eine Chance, Elektroautos für die Kunden interessant zu machen und die Fahrzeuge in größerer Zahl auf die Straße zu bringen. Experte Dudenhöffer sagte, potenzielle Käufer könnten die Fahrzeuge so testen und selbst fahren, statt nur technische Daten aufgezählt zu bekommen.
Von Stefanie Koller und Sebastian Raabe, dpa