Ausfahrt: Eine Spritztour im seltensten und vermutlich teuersten Porsche der Welt.
Doch genug der Theorie: In der Praxis ist der Dreiliter-Motor mit seinen 354 PS (14 mehr als beim Vorgänger) und einem Drehmoment von 480 Nm schlicht und einfach ein Viech! 5,1 Sekunden von 0 auf 100 ist schon mal eine Ansage. Das Hauptvergnügen ist jedoch, wie linear dieser Motor seine Kraft entfaltet und wie die verschiedenen Turbolader den 1,8-Tonner auf Trab bringen. Wie am Schnürchen gezogen. Ein echter Kraftmeier, dem nie die Luft ausgeht.
Fehlt dann nur noch der Dritte im Bunde: Der Macan Turbo kommt so sicher wie das Amen in der katholischen Kirche. 440 PS dürften es dann schon werden. Für diejenigen, die aus ihrem SUV noch mehr Sportwagen herauskitzeln wollen.
Der Macan kostet in der Basisversion 58.735 Euro, der Macan S ab 64.365 Euro. Dazu kommen noch die berühmten Extras. Zum Beispiel das Luftfahrwerk für 2.630 Euro. Das muss aber sein: Erstens ist es megakomfortabel, weil schlechte Straßenverhältnisse einfach weggebügelt werden. Außerdem werden die Dämpfer elektronisch so angepasst, dass es kaum mehr die sonst für einen SUV so typischen und unangenehmen Wankbewegungen gibt.
Ebenfalls ein Muss für Menschen, die gehobene Fahrdynamik schätzen, ist das Porsche Torque Vectoring Plus für 1.488 Euro. Dabei wird der Antrieb an den Hinterrädern variabel geregelt. Übersetzt heißt das: Bei Kurvenfahrten wird das Hinterrad im Kurveninneren leicht und unmerklich abgebremst. Dadurch bekommt das äußere Rad höhere Antriebskraft und einen Drehimpuls in die eingeschlagene Richtung. Und das heißt wiederum: Lenken wird dynamischer und direkter. Autofahren macht so noch mehr Spass.
Warum der Macan das beliebteste Porsche-Modell ist, liegt daran, dass er das beste aus zwei (Porsche-)Welten bietet. Bequem wie ein Cayenne – und fast so sportlich wie ein 911er. Das ist sein Geheimnis.
Fahrbericht: Porsche Cayenne E-Hybrid im Test.
Rudolf Bögel