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Mit Schirm, Charme & Biss: Rolls-Royce Ghost

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Rolls-Royce Ghost Serie II
Rolls-Royce Ghost Serie II parkt unter Palmen: Der asiatische Markt, vor allem der chinesische, wird für Rolls-Royce immer wichtiger. © Rolls-Royce

Heute ein König! Oder sogar ein Kaiser! Zumindest das Auto, pardon das Gefährt, ist von adeliger Herkunft mit einem Extra-Schuss blauen Blutes aus Bayern. Rendezvous mit einem der edelsten Autos der Welt.

Einem waschechten, in 450 Stunden handgefertigten, brandneuen Rolls-Royce: genauer einem Ghost, Series II.

Beim Gesamtverkauf von knapp 4000 Rolls-Royce jährlich (heuer wird die Marke vermutlich durchbrochen) spielt der Ghost die Bestseller-Rolle. Unter der Ägide von BMW wurde das Modell 2009 vorgestellt. Im Grunde ist der Ghost der kleinere Bruder des legendären und teureren Phantom, aber einer mit enormer Anziehungskraft. Als Einsteigermodell für die, die es (fast) bis ganz nach oben geschafft haben.

Vom Ghost aus der Manufaktur im englischen Goodwood lassen sich die "Jüngeren" begeistern. Während Phantom-Kunden im Schnitt 55 Jahre alt sind, hat der Ghostkäufer erst 50 Jahre auf dem Buckel. Bei einer Laufzeit von versprochenen 40 Jahren ist so ein Rolls-Royce somit ein echtes Auto fürs Leben. Nichts anderes hat der exzentrische Münchner Modezar Rudolph Moshammer immer wieder betont.

Entgeistert ist man bei diesem Auto eigentlich nur vom Preis, der bei knapp 272.000 Euro (inkl. Mwst) in der Grundausstattung, aber für die meisten unerschwinglich auf dem Niveau einer kleineren Münchner Eigentumswohnung liegt. Ansonsten ist so ein Rolls-Royce die moderne und vor allem mobile Variante einer Opernloge. Das fängt mit verspielten Details an (beim Ghost ist in den schweren Türen auf jeder Seite ein Regenschirm auf Knopfdruck verfügbar), geht bis hin zum Gestühl, das bequemer ist als die meisten Fernsehsessel, ganz zu schweigen von den edelsten Leder- und Holzmaterialien.

Rolls-Royce verpflichtet

Auffällig sind bei der jetzt vorgestellten Ghost-Generation die LED-Scheinwerfer, die der vom mondänen Kühlergrill dominierten Frontpartie einen noch entschlosseneren Ausdruck verpassen. Dieses Detail fällt fast noch am meisten auf, alle anderen sind nur für die kritischen Augen der Liebhaber oder Designer richtig sichtbar.

Ansonsten hat die BMW-Tochter technisch aufgerüstet. Angefangen von modernster Bordelektronik bis hin zum 12-Zylinder-Motor, der auch im Siebener werkelt. Er hat 570 PS, beschleunigt die über 2,3 Tonnen schwere Hightech-Sänfte in 4,9 Sekunden von null auf 100 und will dabei im Schnitt nur 14 Liter verbrauchen (CO2: 327 g/km). Traumhaft ist das Drehmoment: ab 1500 U/min stehen 780 Newtonmeter zur Verfügung, da laufen andere noch im Standgas.

Was gibt’s sonst noch Neues aus der englischen Nobelecke des Münchner Autokonzerns? Ach ja, einen neuen Rekord. 30 Rolls-Royce Phantome gehen für 20 Millionen Dollar an ein Luxus-Hotel in die chinesische Spielerstadt Macau. Damit wurde die bisherige Bestmarke von 14 (The Peninsula in Hongkong) gerissen. Zwei der Phantome dürften aber nicht im Taxibetrieb vom Flughafen zum Hotel Louis XIII (die teuerste Übernachtungsmöglichkeit in einer eigenen Villa soll 130 000 kosten – pro Nacht!) eingesetzt werden. Sie sind außen und innen teilweise vergoldet.

RDF

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