Ebenfalls spannend: Halb Diesel, halb Benziner - so gut ist der neue Mazda Skyactiv-X.
Was sich wie ein neuer Streifen aus der endlosen Marvel-Film-Fabrik anhört, ist tatsächlich (noch) einzigartig. Der Golf ist das erste Auto, das seine verkehrsrelevanten Informationen im Umkreis von 800 Metern mit anderen Fahrzeugen austauscht. Kommuniziert wird dabei nicht über Mobilfunk, sondern über einen europaweit harmonisiertes und herstellerübergreifendes W-Lan-Netz. Das kostet nichts, Infos werden in Millisekunden übertragen. Anwendungen für diese Technik gibt es zuhauf. Der neue Stauende-Assistent erkennt damit rechtzeitig, wenn vorausfahrende Fahrzeuge langsamer werden oder stehen und kann rechtzeitig bremsen. Virtuelle Warndreiecke auf dem Display melden Unfälle oder liegen gebliebene Autos. Sogar eine Kommunikation mit Ampeln ist möglich. Denkbar wäre, dass das Auto mit diesem Wissen die optimale Geschwindigkeit für die ganz persönliche grüne Welle einstellt.
Auch hier macht der Golf einen Sprung. Unter dem Schlagwort "IQ.Drive" ist autonomes Fahren der Stufe 2 möglich. Das heißt hier muss der Fahrer zwar immer noch die Hände am Lenkrad haben und notfalls die Kontrolle übernehmen. Ansonsten bremst und beschleunigt der Golf selbständig und hält den richtigen Abstand zum Vordermann ein. Das schont das Flensburger Punktekonto genauso wie die automatische Geschwindigkeitsanpassung. Und auch in Kurven denkt, schaltet und bremst das System mit. Bis zu einem Tempo von 210 Stundenkilometern.
Auch interessant: Rock´n´Roll auf vier Rädern - der VW T-Roc im Alltagstest.
Schaltknauf und Wählhebel ade! Wenn der Golf mit Doppelkupplungsgetriebe geordert wird, dann gibt es nur noch einen Stummelschalter. Damit wählt der Mensch nur noch die Fahrstufe, den eigentlichen Wechsel vollzieht dann aber die Elektronik. Das bringt mehr Komfort gerade beim Rangieren. Schon bei niedrigen (Vorwärts-)Geschwindigkeiten lässt sich so der Rückwärtsgang einlegen. Wenn das Tempo dann passt, schaltet der Golf selbständig auf R. Die Gedenksekunde, die das Getriebe bislang einlegt hat, ist damit passé.
Logischerweise heißt es auch IQ Light. Mit Intelligenz ausgestattet sind die LED-Matrixscheinwerfer, der aus 22 einzelnen Elementen besteht. Sie werden digital gesteuert, und können so zum Beispiel um den Vordermann herumleuchten. Oder den rechten Straßenrand taghell anstrahlen und das entgegenkommende Fahrzeug dabei aussparen. Außerdem entdecken Sie Menschen oder Tiere am Straßenrand, die man sonst vielleicht nicht gesehen hätte.
Der neue Golf ist in der Tat ein Sprung in die Zukunft. Beim Design zurückhaltend konservativ, beim digitalen Innenleben progressiv. Der neue Golf 8 - alle Achtung!
Lesen Sie auch: Die sieben wichtigsten Autos der IAA - Diese Modelle machen schwach.
VW steigt in Vergleichs-Gespräche mit Diesel-Klägern* ein. Deren Ausgang ist allerdings noch offen.
Rudolf Bögel
*fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.