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Bis zu 200 Euro jährlich: Parkausweise könnten bald teurer werden

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Parkausweise könnten teurer werden: Bis zu 200 Euro jährlich
Parken für Anwohner ist dank des Bewohnerparkausweises verhältnismäßig günstig. © picture alliance/Axel Heimken/dpa

Parkausweise könnten bald wesentlich teurer werden. Statt einer jährlichen Gebühr von bis zu 30 Euro könnten sogar 200 Euro fällig werden.

Autofahrer müssen für das Parken im Stadtgebiet werktags Parkgebühren zahlen. Anwohner haben den Vorteil, dass sie ihr Fahrzeug in ihrer Straße oder in ihrem Viertel dauerhaft parken können. Dafür wird ein Bewohnerparkausweis benötigt, der hinter der Windschutzscheibe platziert wird. Für diesen ist jedes Jahr eine Gebühr zu zahlen, momentan liegt diese zwischen 10,20 Euro und 30,70 Euro. Doch bald könnte der Betrag für den Parkausweis erhöht werden - und zwar erheblich.

Parkausweise: Jährliche Gebühr von bis zu 200 Euro geplant

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, hat der Bundesrat am vergangenen Freitag einen entsprechenden Gesetzesbeschluss des Bundestags gebilligt. Die Höhe der jährlichen Gebühr sei aus Sicht des Deutschen Städtetags nicht mehr zeitgemäß. Damit sei noch nicht einmal der Verwaltungsaufwand der Städte für die Straßenschilder* und die Ausweise abgedeckt. 

Aus diesem Grund plädieren die Städte auf eine Erhöhung des Preisrahmens. Dieser sollte künftig zwischen 20 und 200 Euro liegen, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags Helmut Dedy gegenüber der dpa. Eine schlagartige Erhöhung soll es allerdings nicht geben. Die Städte würden dies schrittweise durchführen.

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Verkehr in Städten soll besser gesteuert werden

Helmut Dedy erläutert, dass durch die Erhöhung der Gebühr für Parkausweise der Verkehr innerhalb der Städte besser gesteuert werden soll. "So wie der Verkehr in vielen Städten organisiert ist, stößt er an Grenzen. Manche Stadt erstickt fast am Autoverkehr. Der öffentliche Raum in den Städten ist knapp und zu wertvoll, um nur Fahrbahn und Parkplatz zu sein. Wir brauchen Innenstädte mit Freiräumen und Plätzen für die Menschen." Die Verkehrswende müsse daher so gestaltet werden, dass die Bürger möglichst auf ein eigenes Auto verzichten.

Deutscher Städtetag - Helmut Dedy
Helmut Dedy, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, will den Verkehr in Städten besser steuern. © picture alliance/Guido Kirchner/dpa

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ADAC fordert: Gebühren müssen bezahlbar bleiben

Dedy hält es außerdem für wichtig, dass der Bundestag keine Obergrenze für die Gebühren der Parkausweise festlegt. Dies soll den Städten und Gemeinden erst ermöglichen, selbst die Entscheidungsfreiheit darüber zu haben und den örtlichen Verhältnissen anzupassen.

Der ADAC hält letzteres ebenfalls für richtig und wichtig. Allerdings sei der Verzicht auf eine Obergrenze nicht nachvollziehbar, weil die Gebühren bezahlbar und sozial verträglich bleiben müssten. "In den Städten gibt es viele Menschen, die auf das Auto und kurze Wege vom Pkw zur Wohnung angewiesen sind – nicht zuletzt ältere Menschen. Nah am Wohnort zu parken, darf deshalb keine soziale Frage werden", so der ADAC.

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ök / dpa

Fotostreck: Warnleuchten am Auto

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