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Wie Länder in Europa mit älteren Fahrern umgehen

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Ältere Autofahrer haben bei Jüngeren einen schlechten Ruf. Immer wieder gibt es Diskussionen über Gesundheitstests für Senioren. In einigen Ländern in Europa ist eine Prüfung der Fahrtüchtigkeit Pflicht.

Ältere Verkehrsteilnehmer verlieren laut Statistischem Bundesamt schneller den Überblick im Straßenverkehr als Jüngere. Besonders häufig sind Senioren über 75 Jahren an Unfällen schuld.

Andererseits drängeln sie weniger und fahren seltener zu schnell oder alkoholisiert. In einigen europäischen Ländern sind medizinische Untersuchungen für Ältere Pflicht. Eine Auswahl:

Senioren am Steuer haben einen schlechten Ruf.
Senioren am Steuer haben einen schlechten Ruf. © dpa

Spanien

Wer in Spanien Auto fahren will, muss ab einem Alter von 65 Jahren den Führerschein alle fünf Jahre erneuern lassen. Zum Antrag gehört auch eine medizinische Untersuchung der Fahrtüchtigkeit.

Dänemark

Dänemark hat die Altersgrenze im Jahr 2015 angehoben. Statt schon mit 70 Jahren müssen Autofahrer erst ab 75 ein ärztliches Attest beilegen, wenn sie ihren Führerschein verlängern lassen wollen. Ab 80 muss der Antrag jedes Jahr gestellt werden.

Großbritannien

In Großbritannien sind Über-70-Jährige verpflichtet, alle drei Jahre ihren Führerschein verlängern zu lassen. Im Antrag müssen sie alle medizinischen Probleme auflisten, die fahrrelevant sein könnten.

Schweiz

In der Schweiz müssen Autofahrer über 70 Jahren im Abstand von zwei Jahren zur „vertrauensärztlichen Kontrolluntersuchung“, ähnlich wie auch LKW-Fahrer.

Italien

Autoführerscheine in Italien sind generell nur für eine bestimmte Zeit gültig. Ab einem Alter von 50 Jahren muss man sie alle fünf Jahre erneuern lassen, ab 70 alle drei Jahre, ab 80 alle zwei. Ein medizinischer Check gehört immer dazu.

Deutschland

Anfang des Jahres lehnte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verpflichtende Eignungstests für ältere Autofahrer kategorisch ab. „Pflichttests für Senioren am Steuer wird es nicht geben.“ Auch nach dem tödlichen Unfall von Bad Säckingen bleibt es dabei.

Seit 2013 gibt es in Deutschland die neuen EU-Führerscheine. Die Dokumente im Scheckkartenformat gelten, ab Zeitpunkt der Ausstellung, 15 Jahre lang. Bei einer Verlängerung sind bislang keine Gesundheitschecks vorgesehen, außer für Fahrzeuglenker mit Extra-Verantwortung wie Busfahrer.

Alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgegeben worden sind, verlieren ihre Gültigkeit zum 19. Januar 2033. Es ist deswegen nicht nötig seinen gültigen alten Lappen umzutauschen. 

dpa

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