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Rang | Stadt | Kosten für zwei Stunden Parken (1,5 Kilometer um das Stadtzentrum) | Suchzeit für Parkplatz auf der Straße(je Fahrt) | Suchzeit für Parkplatz in der Tiefgarage | Suchzeit pro Jahr(Stunden pro Fahrer, pro Jahr) | Suchkosten pro Fahrerund Jahr | Suchkosten pro Stadt und Jahr |
1 | Frankfurt a. M. | 4 Euro | 10 Minuten | 7 Minuten | 65 Stunden | 1.410 Euro | 702 Mio. Euro |
2 | Essen | 4 Euro | 8 Minuten | 7 Minuten | 64 Stunden | 1.390 Euro | 490 Mio. Euro |
3 | Berlin | 4 Euro | 9 Minuten | 6 Minuten | 62 Stunden | 1.358 Euro | 1,8 Mrd. Euro |
4 | Düsseldorf | 2 Euro | 9 Minuten | 7 Minuten | 61 Stunden | 1.337 Euro | 564 Mio. Euro |
5 | Köln | 2 Euro | 9 Minuten | 6 Minuten | 60 Stunden | 1.302 Euro | 861 Mio. Euro |
6 | Dortmund | 4 Euro | 8 Minuten | 6 Minuten | 57 Stunden | 1.239 Euro | 484 Mio. Euro |
7 | Hamburg | 5 Euro | 9 Minuten | 6 Minuten | 52 Stunden | 1.139 Euro | 1,5 Mrd. Euro |
8 | Stuttgart | 5 Euro | 8 Minuten | 5 Minuten | 52 Stunden | 1.136 Euro | 437 Mio. Euro |
9 | München | 6 Euro | 9 Minuten | 6 Minuten | 50 Stunden | 1.092 Euro | 1,1 Mrd. Euro |
10 | Bremen | 3 Euro | 7 Minuten | 5 Minuten | 49 Stunden | 1.065 Euro | 393 Mio. Euro |
Deutschland | 3 Euro | 6 Minuten | 4 Minuten | 41 Stunden | 896 Euro | 40,4 Mrd. Euro |
Quelle: INRIX
"Rechnen wir alle Kosten zusammen, die durch die Parkplatzsuche entstehen - durch Überbezahlung oder Strafzettel - dann kommen wir für Deutschland auf fast 45 Milliarden Euro pro Jahr", sagt Dr. Graham Cookson, Chefökonom bei INRIX und Leiter der Untersuchung.
"Die hohen Kosten treffen nicht nur Autofahrer, sie wirken sich auch negativ auf den lokalen Handel aus, weil Kunden wegen potenzieller Parkprobleme Fahrten in die Innenstadt meiden. Viele Parkprobleme sind aber nur die Folge fehlender Informationen. Hier können wir mit technischen Innovationen gegensteuern."
Ein weiteres interessantes Detail betrifft das Falschparken. So entpuppt sich Deutschland in der Studie als Land der Falschparker. Die Hälfte der Befragten bekam im vergangenen Jahr Strafzettel wegen Falschparkens. Das sind mehr als doppelt so viele wie in Großbritannien und den USA. Über die Hälfte der Befragten in Deutschland (57 Prozent) gab an, gar nicht mehr für das Parken zu bezahlen. Zumindest, wenn sie sicher wären, dass sie nicht erwischt werden.
Die meisten Strafzettel sammelten Autofahrer im Laufe des vergangenen Jahres in Stuttgart (1,5 Tickets pro Fahrer). Dicht darauf folgen wiederum Frankfurt (1,4 Tickets), Berlin und Köln (1,3 Tickets).
Doch nicht nur beim Falschparken sind wir dem Ausland voraus - wir zahlen auch noch zu viel. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass viele Autofahrer zusätzliche Parkzeiten einplanen, um Strafzettel zu vermeiden. Und zwar durchschnittlich 42 Stunden im Jahr pro Fahrer.
So entstehen anhand der durchschnittlichen deutschen Parkpreise durch diese Sicherheitspuffer jährlich 98 Euro pro Fahrer.
Auf ganz Deutschland hochgerechnet geben die Autofahrer somit 4,4 Milliarden Euro für unnötige Parkzeit aus.
Nicht zuletzt fragten die Studienmacher auch nach der emotionalen Befindlichkeit deutscher Autofahrer. Hierbei kam heraus, dass sich zwei von drei von der Parkplatzsuche gestresst fühlen. Jeder Fünfte ist bereits wegen eines Parkplatzes mit einem anderen Fahrer in Streit geraten.
44 Prozent verpassten einen Termin und mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Autofahrer musste bereits einen Ausflug aufgeben, weil er keinen Parkplatz finden konnte.
Über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sind der Meinung, dass nicht genug Parkplätze vorhanden sind. Für die mit Abstand schlimmste Parksünde hält fast jeder zweite Befragte in Deutschland (43 Prozent), wenn ein Auto zwei Parkplätze blockiert. Zum Beispiel dieser Fall in München, über den die "tz" berichtete.
Bleibt die Frage, wie man mit Parkplatzproblemen umgehen soll? Cookson meint, "smarte Parklösungen für Autofahrer, Parkplatzbetreiber und Städte würden erheblich dabei helfen, die Suchzeiten, den Verkehr und die Abgasbelastung zu reduzieren".
Bereits vorhandene Technologien würden noch nicht in vollem Umfang genutzt - beispielsweise Apps. Solange sich das nicht ändere, würden "die Parkprobleme immer größer werden", prognostiziert er.
mop