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Jan Böhmermann schlägt gegen „Hater“ zurück - und wie

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München - Ein Jan Böhmermann sieht sich des öfteren mit Beleidigungen und Anfeindungen konfrontiert. Doch seine Gegenwaffe ist so naheliegend wie effektiv: die Beamten-Kelle.

Bei einigen hundert Kommentaren unter jedem Post von Jan Böhmermann auf Facebook ist klar, dass auch einige Beleidigungen darunter sind. Doch statt einfach nur mit Sarkasmus oder Ironie zu kontern, hat sich der Moderator etwas anderes überlegt: er ließ das fiktive „Bundesministerium für Internetsicherheit und Zensur“ für sich antworten - mit einem überraschenden Ergebnis, wie die Konversation zwischen ihm und seinem „Hater“ beweist.

Ministerium droht mit „Entzug der Interneterlaubnis“

Nachdem der User ihn nämlich als „hirnloses Arschloch“ bezeichnete und ihm riet, sich zu „verpissen“, kam prompt die Antwort vom Fake-Ministerium: „Wenn Sie weiterhin Ihre Mitmenschen bei Facebook beleidigen, könnte dies straf- und disziplinarrechtliche Konsequenzen (z.B. Haft, Geldstrafe, Entzug der Interneterlaubnis) nach sich ziehen.“ Zudem bekam der „Hater“ auch noch Punkte im „Zentralen Internet Punkteregister“. Doch wer jetzt meint, der User hätte bei diesen abstrusen Drohungen den Braten schon gerochen, der irrt. Im Gegenteil: Er schob gleich alles auf seinen Kumpel, der angeblich die Nachrichten geschrieben habe. 

Handyfotos über „Fernverwaltung“ ausgelesen

Und Böhmermann? Der fing nun erst an, heiß zu laufen: Im nächsten Schreiben des „Ministeriums“ offenbarte er seinem Kontrahenten, dass die Behörde mittlerweile seine Handyfotos mittels „Fernverwaltung“ ausgelesen habe und dass eine schriftliche Mitteilung an seinen Arbeitgeber hinausgeschickt werde, sollte er nicht seinen Kumpel verraten. Dem „Hater“ dämmerte immer noch nichts. „Ich werde keine Namen nennen“, erwiderte der. 

Das Angebot: einen Flüchtling aufnehmen

Der Satiriker ging daher noch einen Schritt weiter und drohte seinem Gegenüber, offenbar ein BVB-Fan, an - natürlich immer noch in der Rolle des „Ministeriums für Internetsicherheit und Zensur“ - seine Daten an die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA weiterzuleiten, um ihm so durch die Blume mit einem Stadionverbot zu drohen. Doch gleichzeitig bot er ihm auch einen Ausweg aus der Misere an: Wenn er seine Punkte abbauen wolle, könne er ehrenamtliche Arbeit leisten - beispielsweise einen Flüchtling für ein bis zwei Wochen zu Hause aufnehmen.

Der „Hater“ schlug das Angebot zwar aus, einen Asylbewerber zu beherbergen, doch „sonst helf ich gern sozial...“. 

Patrick Steinke

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