Das Adlon, erstmals Gastgeber des Balls der Bundespressekonferenz und ihrer 800 Hauptstadtjournalisten, kommt gut an. Nach der ungemütlichen Stimmung im früheren Flughafen Berlin-Tempelhof im vergangenen Jahr schätzen Journalisten, Manager, Politiker und Lobbyisten die beiden verschachtelten Adlon-Etagen mit diversen Bars, einem großen Ballsaal und einem Dinnersaal.
An 30 Essensstationen gibt es Fleisch, Fisch, Sushi, Austern oder Desserts. Überall bieten sich Tische und Stühle in Wintergärten oder Eckzimmern für Gespräche an. Gauck plaudert gegen Mitternacht mit dem Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, im asiatischen Restaurant Sra Bua. Der frühere Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) tanzt - unbeobachtet von den Leibwächtern früherer Jahre.
Parallel läuft der Hotelbetrieb weiter. Erstaunte Gäste in Daunenjacken und mit vollen Rucksäcken checken am frühen Abend ein. Zwei ältere Herren in Cordhosen sitzen lange in der Lobby und betrachten Menschen in Smokings und Abendkleidern, die sich an der Bar drängen.
Die befürchteten Staus auf Treppen und Gängen bleiben weitgehend aus. Erst am frühen Morgen verlassen die letzten Feiernden das Hotel, das seine Bewährungsprobe nach dem Eindruck der meisten Ballgäste erfolgreich gemeistert hat.