Denn in den frühen Morgenstunden des 4. Juni ereignete sich in Berlin eine SEK-Razzia beim Abou-Chaker-Boss, die seiner Ansicht nach auf Initiative von Bushido erfolgt ist. Via Instagram klagt der ehemalige Geschäftspartner von Ferchichi darüber, dass „die Polizei ähhh die Freunde des Gangsterrappers“ bei ihm „einmarschiert“ seien. Dies wäre „ohne Rücksicht auf Verluste“ geschehen, lässt Arafat Abou-Chaker wissen und deutet ein martialisches Vorgehen der Beamten an.
Passend dazu liefert der gebürtige Berliner auch noch zwei Bilder mit. Eines zeigt eine augenscheinlich eingetretene bzw. aufgebrochene Tür. Das andere Foto zeigt ein Schreiben der Polizei bzw. einen Beschluss des Amtsgerichtes Tiergarten, das den SEK-Einsatz legitimiert. In diesem Schreiben geht es um Angaben, die Bushido getätigt haben soll. Allem Anschein nach liegt der Fokus auf einem Totschläger, einer Schlagwaffe, der angeblich am 3. Juni 2017 in München an den Abou-Chaker-Chef übergeben worden sein soll.
Das kann der Deutsch-Libanese aber nicht einfach hinnehmen. „Mit deinen Lügen über drei Jahre alte Geschichten kommst du nicht weit. Bisher habe ich meinen Mund gehalten, aber bald rede ich mal“, richtet er über Instagram deutliche Worte an Bushido, die einer Drohung gleichkommen. Zudem bedankt sich Abou-Chaker in zynischer Manier zum einen bei der Berliner Polizei, die bereits einen nächtlichen Videodreh der Hamburger* Rapperin Shirin David* crashen musste. Infolgedessen hagelte es eine amtliche Anzeigenflucht*.
Zum anderen richtet sich Arafats „Dank“ auch an den Deutschrapper selbst für dessen „nächste 31er-Aktion“. In der allgemeinen Jugendsprache ist hiermit eine verräterische Person gemeint, oft auch als „Snitch“ bezeichnet. Skandalnudel 6ix9ine, von der 187 Strassenbande verschmäht worden*, lässt grüßen. Und auch für den Bremer* Ex-Rapper Baba Saad, ehemals bei Bushidos Label „Ersgutejunge“ unter Vertrag gewesen, findet Abou-Chaker ein paar Worte. Der Hansestädter habe sich über mehrere Monate hinweg immer wieder bei Arafat gemeldet und über Bushido „abgelästert“.
Der Eskalationsfaktor ist definitiv hoch, die nächste Runde im Konflikt zwischen den beiden Berlinern nur eine Frage der Zeit. Das zeigt auch ein Blick zurück - denn spätestens seit der Bekanntgabe Bushidos im März 2018, sich vom Abou-Chaker-Clan losgelöst zu haben, gleicht die Lage dem sprichwörtlichen Pulverfass. Die Sympathien des Deutschrappers zum Remmo-Clan, der den Abou-Chakers feindlich gegenübersteht, tragen dazu bei, dass Ferchichi und Arafat in diesem Leben keine Freunde mehr werden.
Ebenso wenig, dass der Deutsch-Libanese sich zu der Aussage hat hinreißen lassen, Bushidos ganzes Leben wäre nur ein Fake. Doch damit nicht genug. Auch für dessen Verlobte Anna-Maria Ferchichi findet Arafat Abou-Chaker deutliche Worte: „Eine Mutter braucht 20 Jahre, um aus ihrem Sohn einen Mann zu machen. Eine Frau braucht 20 Minuten, um aus ihrem Mann einen Hund zu machen. Dein ganzes Leben ist Fake“. Am Montag, 17. August 2020 sehen sich die beiden Streithähne nun vor Gericht wieder*.
Abseits des Konflikts mit Arafat hat Bushido auch weiterhin Stress mit seinem einstigen Kumpel Fler*. Per Disstrack wird hier der jeweils andere denunziert. Oder auch mal via Social Media bloßgestellt*. Deutschrap-Beef im 21. Jahrhundert eben. Zugutegehalten werden muss Ferchichi aber auch, dass er gelegentlich nur das „Opfer" ist – und von Manuellsen durch zum Teil drastische Vergleiche beleidigt wird*. Quelle: 24hamburg.de-DeutschRap* 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.