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Bushido gegen Arafat Abou-Chaker vor Gericht: Deutschrapper und Clan-Boss waren mal Freunde

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Berlins berühmter Deutschrapper Bushido aka Sonny Black und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker waren mal richtig dicke Buddies. Doch jetzt stehen sie gegeneinander vor Gericht. Besser gesagt: Arafat steht vor Gericht und Bushido sagt gegen ihn aus. Hat der Rapper eine Razzia des Polizei-Spezialeinsatzkommandos (SEK) beim Anführer der kriminellen Großfamilie Abou-Chaker ausgelöst?

Berlin – „Du kannst haben, was du willst, gib mir einfach die Befehle. Ich will nicht viel von dir, nur am Ende deine Seele“, heißt es von Deutschrapper Bushido im Jahr 2018 veröffentlichten Song „Mephisto“. Mit diesen Zeilen rechnete der 41-jährige Berliner mit Ex-Kumpel Arafat Abou-Chaker, „Chef" der gleichnamigen Großfamilie aus dem kriminellen Milieu, ab.

Rapper:Bushido
Geboren:28. September 1978 (Alter 41 Jahre), Bonn
Ehepartnerin:Anna-Maria Ferchichi (verh. 2012)
Filme:Zeiten ändern dich
Kinder:Djibrail Ferchichi, Issa Ferchichi, Laila Ferchichi, Aaliyah Ferchichi

Und hetzt dem Clan-Chef gut zwei Jahre später auch noch die Polizei auf den Hals? Das behauptet zumindest Abou-Chaker, der mit einer SEK-Razzia in Berlin konfrontiert wurde. Bushido, aktuell wieder sehr ambivalent auftretend*, schweigt bisher.

Deutschrapper Bushido im Konflikt mit Abou-Chaker-Clan – SEK-Razzia bei Boss Arafat

Bereits seit einigen Jahren wird medial immer wieder über die Verbindung von Deutschrapper Bushido zur organisierten Kriminalität spekuliert. Konkret spitzt sich der Fokus der Berichterstattung auf die ursprünglich aus dem Libanon stammende Berliner Großfamilie Abou-Chaker zu. Mit dieser, allen voran Boss Arafat, hatte der 41-jährige Berliner in der Vergangenheit des Öfteren zu tun.

Es ging soweit, dass BushidoPapa Ari“, Kosename des Rappers für den einstigen Freund und Name eines Restaurants Arafats, im Dezember 2010 sogar eine notariell beglaubigte Generalvollmacht erteilte. Diese bemächtige Arafat Abou-Chaker dazu, über das gesamte Eigentum, das Vermögen und die Konten des Rappers zu verfügen. Zudem durfte er rechtskräftige Geschäfte im Namen des Ex-Aggro Berlin-Mitglieds tätigen.

Diese Zeiten sind jedoch längst passé. Mittlerweile sind Bushido und Arafat Abou-Chaker zu Erzfeinden geworden - ähnlich, wie es bereits zwischen dem Berliner Rapper und Kay One der Fall gewesen ist. Diese Fehde wurde vor Kurzem für beendet erklärt und Bushido hat sich mit seinem einstigen Zögling versöhnt. Davon kann Anis Mohamed Youssef Ferchichi, wie das Rap-Urgestein mit bürgerlichem Namen heißt, im Bezug auf den mafiösen Clan nur träumen.

Denn in den frühen Morgenstunden des 4. Juni ereignete sich in Berlin eine SEK-Razzia beim Abou-Chaker-Boss, die seiner Ansicht nach auf Initiative von Bushido erfolgt ist. Via Instagram klagt der ehemalige Geschäftspartner von Ferchichi darüber, dass „die Polizei ähhh die Freunde des Gangsterrappers“ bei ihm „einmarschiert“ seien. Dies wäre „ohne Rücksicht auf Verluste“ geschehen, lässt Arafat Abou-Chaker wissen und deutet ein martialisches Vorgehen der Beamten an.

Hat Deutschrapper Bushido die Polizei auf Arafat Abou-Chaker gehetzt? Amtlicher Beschluss klärt auf

Passend dazu liefert der gebürtige Berliner auch noch zwei Bilder mit. Eines zeigt eine augenscheinlich eingetretene bzw. aufgebrochene Tür. Das andere Foto zeigt ein Schreiben der Polizei bzw. einen Beschluss des Amtsgerichtes Tiergarten, das den SEK-Einsatz legitimiert. In diesem Schreiben geht es um Angaben, die Bushido getätigt haben soll. Allem Anschein nach liegt der Fokus auf einem Totschläger, einer Schlagwaffe, der angeblich am 3. Juni 2017 in München an den Abou-Chaker-Chef übergeben worden sein soll.

Das kann der Deutsch-Libanese aber nicht einfach hinnehmen. „Mit deinen Lügen über drei Jahre alte Geschichten kommst du nicht weit. Bisher habe ich meinen Mund gehalten, aber bald rede ich mal“, richtet er über Instagram deutliche Worte an Bushido, die einer Drohung gleichkommen. Zudem bedankt sich Abou-Chaker in zynischer Manier zum einen bei der Berliner Polizei, die bereits einen nächtlichen Videodreh der Hamburger* Rapperin Shirin David* crashen musste. Infolgedessen hagelte es eine amtliche Anzeigenflucht*.

Zum anderen richtet sich Arafats „Dank“ auch an den Deutschrapper selbst für dessen „nächste 31er-Aktion“. In der allgemeinen Jugendsprache ist hiermit eine verräterische Person gemeint, oft auch als „Snitch“ bezeichnet. Skandalnudel 6ix9ine, von der 187 Strassenbande verschmäht worden*, lässt grüßen. Und auch für den Bremer* Ex-Rapper Baba Saad, ehemals bei Bushidos LabelErsgutejunge unter Vertrag gewesen, findet Abou-Chaker ein paar Worte. Der Hansestädter habe sich über mehrere Monate hinweg immer wieder bei Arafat gemeldet und über Bushido „abgelästert“.

Zu sehen sind der Chef des Abou-Chaker-Clans, Arafat, Deutschrapper Bushido und die Vollmacht, welche dieser an den Deutsch-Libanesen einst ausgestellt hatte.
Mit dieser Generalvollmacht wurde der Anfang vom Ende eingeläutet. Mittlerweile sind sich Deutschrapper Bushido und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker spinnefeind. (Screenshot) © YouTube/Der Spiegel

Bushido von Abou-Chaker- zu Remmo-Clan - Stress auch mit Deutschrappern

Der Eskalationsfaktor ist definitiv hoch, die nächste Runde im Konflikt zwischen den beiden Berlinern nur eine Frage der Zeit. Das zeigt auch ein Blick zurück - denn spätestens seit der Bekanntgabe Bushidos im März 2018, sich vom Abou-Chaker-Clan losgelöst zu haben, gleicht die Lage dem sprichwörtlichen Pulverfass. Die Sympathien des Deutschrappers zum Remmo-Clan, der den Abou-Chakers feindlich gegenübersteht, tragen dazu bei, dass Ferchichi und Arafat in diesem Leben keine Freunde mehr werden.

Ebenso wenig, dass der Deutsch-Libanese sich zu der Aussage hat hinreißen lassen, Bushidos ganzes Leben wäre nur ein Fake. Doch damit nicht genug. Auch für dessen Verlobte Anna-Maria Ferchichi findet Arafat Abou-Chaker deutliche Worte: „Eine Mutter braucht 20 Jahre, um aus ihrem Sohn einen Mann zu machen. Eine Frau braucht 20 Minuten, um aus ihrem Mann einen Hund zu machen. Dein ganzes Leben ist Fake“. Am Montag, 17. August 2020 sehen sich die beiden Streithähne nun vor Gericht wieder*.

Abseits des Konflikts mit Arafat hat Bushido auch weiterhin Stress mit seinem einstigen Kumpel Fler*. Per Disstrack wird hier der jeweils andere denunziert. Oder auch mal via Social Media bloßgestellt*. Deutschrap-Beef im 21. Jahrhundert eben. Zugutegehalten werden muss Ferchichi aber auch, dass er gelegentlich nur das „Opfer" ist – und von Manuellsen durch zum Teil drastische Vergleiche beleidigt wird*. Quelle: 24hamburg.de-DeutschRap* 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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