Hamburg - Die sonst so quirlige Olivia Jones (48) wirkt nachdenklich. In einem Interview mit RTL erzählt sie, Daniel Küblböck zuletzt im Mai dieses Jahres gesehen zu haben. Seitdem sei sie in ständigem Kontakt mit dem 33-Jährigen gewesen.
„Ich weiß, dass er manchmal niedergeschlagen war“, verrät sie und meint: „Er hat sicherlich darunter gelitten, dass ihn viele immer nur als bunten, schwulen Clown gesehen haben, was ja nur eine Facette von ihm war.“
Daniel Küblböck gelang mit dem dritten Platz bei DSDS im Jahr 2003, im Alter von 17 Jahren, der Durchbruch. Seitdem war er bekannt, veröffentlichte daraufhin seine Biografie, in der er vor allem seine Mutter anklagte. „Du bist nichts, und du wirst auch nichts sein!“, soll sie ihm während seiner Kindheit immer wieder eingetrichtert haben. Daniel wollte ihr mit seiner Karriere wohl das Gegenteil beweisen. Zwar wurde es in der Öffentlichkeit immer ruhiger um den Sänger, doch er arbeitete immer weiter an seiner Musik, gründete eine Eventfirma und investierte sein Geld in Solarenergie, was ihn angeblich sogar zum Millionär gemacht haben soll. 2011 ließ er sich von einer Immobilien-Millionärin adoptieren und hieß seitdem Daniel Kaiser-Küblböck.
2013 starb sein Bruder Michael Küblböck an einer Überdosis Drogen. Mit ihm hatte Daniel keinen Kontakt mehr, denn er wollte sich klar von dessen rechtsradikaler Einstellung abgrenzen.
Vor drei Jahren begann Daniel Küblböck schließlich seine Ausbildung als Schauspieler bei einer Berliner Schauspielschule. Dort wurde der Homosexuelle angeblich heftig gemobbt - etwas, das die Schule zurückwies.
Olivia Jones wusste davon und macht sich nun selbst schwere Vorwürfe: „Ich dachte, er wäre stark und hätte sich im Laufe der Jahre einen Panzer zugelegt.“ Küblböck spielte das Mobbing scheinbar vor ihr herunter: „Er war immer lustig und sagte, die anderen gingen ihm dort auf die Nerven und auch diese Dozentin schreitet da nicht ein, wenn‘s mal Stress gibt.“
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Olivia ahnte nicht, wie schlimm das Mobbing Küblböck wirklich belastet haben muss: „Dass es so gravierend war, ist schlimm, und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass er bei mir angerufen hätte.“
tz.de* liegen exklusive Aufnahmen einer Durchsage auf der AIDA vor. Zu hören ist, wie der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs die Passagiere darüber informiert, dass eine Person vermisst wird.
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Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Selbstmord-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de/.
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