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Beyoncés Po stiehlt die Grammy-Show

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Beyoncè
Ob auf dem Roten Teppich oder aiuf der Bühne: Beyoncè war der Hingucker des Grammy-Abends. © AFP

Los Angeles - Die diesjährigen Grammys waren ein Riesenerfolg für das Elektropop-Duo Daft Punk. Doch áuf dem Roten Teppich und auf der Bühne war Superstar Beyoncé der Hingucker des Grammy-Abends.

Für ein spektakuläres Rahmenprogramm sorgten die Auftritte von Katy Perry, Taylor Swift und Pink, die wie eine Zirkusakrobatin an von der Decke herabhängenden Seilen turnte. Der Star-Pianist Lang Lang spielte gemeinsam mit der Heavy Metal-Band Metallica einen Song.

Auch der Rapper Jay Z und seine Ehefrau, die Popdiva Beyoncé, taten sich für eine rare gemeinsame Performance zusammen. Zum Auftakt der Gala riss das Glamour-Paar das Publikum von den Sitzen. Beyoncé hielt sich ebenso wie ihre Kolleginnen an die Kleiderordnung des Senders CBS und kam einigermaßen züchtig angezogen zur Grammy-Verleihung. Ihre hautenge Kreation von Michael Costello war nur wenig transparent, weiße Blumen verdeckten großzügig alle strategisch wichtigen Stellen - und wenn etwas durchschimmerte, dann höchstens der hautfarbene BH. Weil allzu freizügige TV-Auftritte empfindliche Geldbußen zur Folge haben können, hatte CBS bereits im vergangenen Jahr um züchtige Auftritte bei den Grammys gebeten.

Mit neun Nominierungen war Jay Z eigentlich als Favorit in das Rennen um die Trophäen gegangen, gewann dann aber nur zwei. Eines der beiden goldenen Grammophone versprach er in seiner Dankesrede auf der Bühne seiner zweijährigen Tochter Blue Ivy. „Ich möchte Blue sagen: "Schau mal, Daddy hat eine goldene Baby-Schnabeltasse für dich".“

Die Roboter von Daft Punk räumen ab

Mit seinem Album "Random Access Memories" gewann das Duo Daft Punk den Grammy für das beste Album des Jahres. Außerdem setzte sich die Platte in den Kategorien "Bestes Dance-/Electronica-Album" und "Beste Abmischung eines Albums" durch. Für "Get Lucky" erhielt Daft Punk gemeinsam mit dem Hip-Hop-Star Pharrell Williams das kleine goldene Grammophon für die Top-Single und die beste Popdarbietung einer Gruppe.

Hinter Daft Punk verbergen sich Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter, die sich bei ihren Auftritten immer nur mit Roboterhelmen zeigen. Auch bei der Grammy-Gala im Staples Center versteckten die Musiker ihre Gesichter hinter Helmen und holten sich die Trophäen schweigend ab. "Die Roboter möchten sich bedanken", scherzte Pharrell Williams bei der Entgegennahme der Trophäe für die Single des Jahres. "Ich wette, dass Frankreich gerade richtig stolz auf diese Jungs ist."

Lorde gewinnt mit ihrem Hit "Royals"

Die gerade mal 17-jährige Neuseeländerin Lorde sahnte mit ihrem Hit "Royals" den Grammy für den besten Song des Jahres und die beste Pop-Solodarbietung ab. "Danke an alle, die dafür gesorgt haben, dass dieser Song explodiert", sagte sie. Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Yelich-O'Connor heißt, hatte es als erste Musikerin aus Neuseeland an die Spitze der US-Charts geschafft.

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Überraschend hatte Lorde keine Nominierung in der Kategorie des Newcomers des Jahres erhalten. Dort gewannen am Sonntagabend die US-Rapper Macklemore & Ryan Lewis, die außerdem in drei Rap-Sparten ausgezeichnet wurden. Das Duo vertonte mit seinem Hit "Same Love", der für mehr Toleranz für Schwule und Lesben wirbt, auch den wohl emotionalsten Moment der Gala: Während sie den Song spielten, gaben sich vor der Bühne 33 Paare das Jawort - darunter eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Partnern.

Seltenes Beatles-Familientreffen

Grammy
Beatles-Familientreffen: Paul McCartney und Ringo Starr traten bei der Grammy-Verleihung auf. © afp

Für viel Gesprächsstoff sorgte auch ein seltenes Familientreffen der Beatles. Die beiden noch lebenden Mitglieder der legendären britischen Band,Paul McCartney  und Ringo Starr, legten einen gemeinsamen Auftritt hin. Im Publikum tanzten derweil die Witwe des 1980 ermordeten John Lennon, Yoko Ono, und der gemeinsame Sohn Sean Lennon. Zusammen mit der Witwe des 2001 an Lungenkrebs verstorbenen vierten Beatle George Harrison, Olivia Harrison, verlieh Yoko Ono eine der Auszeichnungen an Daft Punk.

Die Beatles wurden in diesem Jahr mit einem Ehrengrammy für ihr Lebenswerk geehrt. McCartney holte außerdem die Auszeichnung für den besten Rocksong. Gemeinsam mit den Rockmusikern Dave Grohl, Krist Novoselic und Pat Smea gewann er das kleine goldene Grammophon für das Lied "Cut Me Some Slack".

 Diese Grammys gingen nach Deutschland

Mehrere Trophäen gingen auch nach Deutschland: Das NDR-Sinfonieorchester und der Dirigent Christoph Eschenbach siegten in der Kategorie „Best Classical Compendium“ mit der Einspielung „Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik, Op. 50“. Außerdem gewann der in Russland geborene und in Kaiserslautern aufgewachsene Musikproduzent Zedd für „Clarity“ den Grammy als „Beste Dance-Aufnahme“. Trompeter Steffen Kühn aus Baden-Württemberg sicherte sich mit seinem Pacific Mambo Orchestra einen Grammy in der Kategorie „Bestes Tropical Latin Album“.

Die deutschen Band Kraftwerk erhielten ebenfalls einen Ehrengrammy für ihr Lebenswerk. Die Elektro-Pioniere seien "eindeutig ihrer Zeit voraus" gewesen, hieß es in der bereits im Dezember veröffentlichten Erklärung der Recording Academy, die hinter den US-Musikpreisen steht. Die Gruppe habe mit industriellen Klängen experimentiert und daraus "minimalistisch-robotische Popmelodien" komponiert. Als das erste Album mit dem Titel "Kraftwerk" 1971 auf den Markt kam, sei die Band einzigartig gewesen. Mit ihrem Stil hätten Kraftwerk Künstler wie Björk, Blondie, David Bowie, Daft Punk und Depeche Mode inspiriert.

AFP/dpa

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