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Erfolg hat einen Namen: Christoph Waltz

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Inglourious Basterds
Christoph Waltz in "Inglourious Bastards". © Universal Studios

Frankfurt/Main - Christoph Waltz hat alle wichtigen internationalen Filmpreise abgeräumt - nun fehlt noch die Krönung bei der Oscar-Verleihung am 7. März.

In London nahm der österreichische Schauspieler am Sonntagabend die Trophäe der Britischen Film- und Fernseh-Akademie (BAFTA) in Form einer Theatermaske entgegen. Als bester Nebendarsteller stach er die Konkurrenten Alec Baldwin, Christian McKay, Alfred Molina und Stanley Tucci aus. Für den 53-jährigen Waltz ist es die Rolle seines Lebens: Regisseur Quentin Tarantino hatte schon beim Vorsprechen dessen Potenzial erkannt.

Oscar 2010: Die Nominierungen

Er sagte, ohne Waltz hätte er den Film “Inglourious Basterds“ nicht gedreht. Der Österreicher ergänzt die Reihe der eindrucksvollsten Filmbösewichte um eine besondere Abart: Sein Nazi-Oberst Hans Landa ist einerseits sprachgewandt und höflich, anderseits gnadenlos brutal und schadenfroh als “Judenjäger“, der seine Amoralität hinter einem naiven Vergnügen verbirgt. In der fiktiven Geschichte geht es um einen Spezialtrupp jüdischer Soldaten, die 1944 im besetzten Frankreich so viele deutsche Soldaten wie möglich töten sollen. Das tun sie so bestialisch wie die Akteure in anderen Splatter-Filmen von Tarantino.

Schon zahlreiche Preise für “Inglourious Basterds“

Der Triumphzug für Christoph Waltz begann im Mai 2009 beim Filmfestival von Cannes. Dort wurde er als bester Schauspieler ausgezeichnet. Waltz sagte in seiner Dankesrede, Tarantino habe ihm die “Berufung“ zum Schauspieler zurückgegeben. Den Hollywood Award erhielt Waltz Ende Oktober beim Hollywood Film Festival in Beverly Hills als bester Nebendarsteller.

Bei der Bambi-Verleihung im November 2009 im Potsdamer Filmpark Babelsberg, wo große Teile von “Inglourious Basterds“ gedreht wurden, gewann Waltz das “Reh“ in der Kategorie “Schauspieler international“. “Das ist die richtige Kategorie für mich - ich bin Österreicher“, sagte er. Auch in den USA zeichneten mehrere Filmkritiker-Verbände Waltz aus: die Los Angeles Film Critics Association und der Oklahoma Film Critics Circle im Dezember, Anfang Januar die National Society of Film Critics. Dann gab es am 16. Januar noch die Critics' Choice Awards in Los Angeles für Waltz als bester Nebendarsteller und das Ensemble von “Inglourious Basterds“.

“Meine bescheidene kleine Welt“

Schon einen Tag später, am 17. Januar, folgte der Paukenschlag: Christoph Waltz erhielt den Golden Globe der Vereinigung der Hollywood-Auslandspresse. Er setzte sich als bester Nebendarsteller gegen Matt Damon, Woody Harrelson, Stanley Tucci und Christopher Plummer durch. Waltz bedankte sich mit den Worten: “Vor anderthalb Jahren wurde ich den Gravitationskräften von Quentin Tarantino ausgesetzt. Er nahm meine bescheidene kleine Welt, meinen Globus, und schleuderte ihn mit der Kraft seines Talents und seiner Worte in seine Umlaufbahn - eine atemberaubende Erfahrung.“ Am 23. Januar wurde sein Name wieder aufgerufen, als die Schauspielergewerkschaft (Screen Actors Guild) in Los Angeles ihren Preis für die beste männliche Nebenrolle vergab.

Nach diesem Preisregen war es keine Überraschung mehr, dass Christoph Waltz am 2. Februar auch für einen Oscar (Academy Award) nominiert wurde. Er konkurriert wiederum mit Matt Damon (“Invictus“), Woody Harrelson (“The Messenger“), Christopher Plummer (“The Last Station“) und Stanley Tucci (“The Lovely Bones“). Die Oscars werden am 7. März im Kodak Theatre in Hollywood verliehen. Danach hat Waltz auch Chancen auf den Deutschen Filmpreis. Die Lola-Nominierungen werden am 19. März bekanntgegeben. Ob er den Oscar bekommt oder nicht - Christoph Waltz ist nun in Hollywood ein Begriff, und es hagelt Angebote. In der Comic-Verfilmung “The Green Hornet“ stand er gerade als Mafiaboss vor der Kamera.
DAPD

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