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Ex-Präsident Bush Sen. entschuldigt sich

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Der frühere US-Präsident George Bush Sen. (2006). Foto: John Giles
Der frühere US-Präsident George Bush Sen. (2006). Foto: John Giles © John Giles

Sexuelle Belästigungen wohin man schaut. Die Schauspielerin Heather Lind wirft dem Ex-Präsidenten vor, sie zwei Mal «von hinten berührt» zu haben. Auch einen «schmutzigen Witz» habe er erzählt. Seine Frau Barbara sei dabei gewesen und habe mit ihren Augen gerollt.

Washington (dpa) - Der frühere US-Präsident George Bush Sen. hat sich bei einer Schauspielerin entschuldigt, die ihm vorgeworfen hatte, sie «betatscht» zu haben.

Der heute 93-Jährige entschuldige sich «zutiefst aufrichtig bei allen, die er beleidigt hat», hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung seines Büros.

Der Vorfall soll sich vor vier Jahren bei Werbefoto-Aufnahmen ereignet haben, als Bush bereits im Rollstuhl saß.

Nach Medienberichten gab die Schauspielerin Heather Lind, die damals in einem TV-Fernsehdrama über den Unabhängigkeitskrieg mitgewirkt hatte, in einem inzwischen gelöschten Eintrag auf Instagram an, dass Bush sie von seinem Rollstuhl zwei Mal «von hinten berührt» habe. Auch habe er einen «schmutzigen Witz» erzählt. Bushs Frau Barbara sei dabei gewesen und habe mit ihren Augen gerollt.

Bush sei bereits seit fünf Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen, hieß es in der Mitteilung seines Büros. «Sein Arm fällt daher auf die niedrigere Taille von Menschen, mit denen er sich fotografieren lässt. Um Leuten zu helfen, sich zu entspannen, erzählt er regelmäßig denselben Witz - und gelegentlich hat er Frauen in einer von ihm als gutmütig beabsichtigten Weise auf die Hinterseite geklopft.» Einige hätten das als unschuldig betrachtet, hieß es in der Erklärung weiter. Andere hielten es klar für unangemessen.

Hintergrund ist offenbar der Fall des inzwischen tief gefallenen Hollywood-Filmmoguls Harvey Weinstein: Dutzende Frauen, darunter Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen, waren in den vergangenen Tagen mit Vorwürfen der sexuellen Übergriffe an die Öffentlichkeit gegangen. Das hat mittlerweile Abertausende Frauen veranlasst, in den sozialen Medien unter dem Motto «#Metoo» (Ich auch) über eigene Erfahrungen zu berichten.

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