1. Startseite
  2. Boulevard

Deutscher Fernsehpreis: Die ganz Großen fehlen

KommentareDrucken

Für Diskussionen im Vorfeld sorgte der späte Ausstrahlungstermin im TV.
Für Diskussionen im Vorfeld sorgte der späte Ausstrahlungstermin im TV. © dpa

Köln - Der Nabel der deutschen Fernsehwelt befindet sich am Dienstagabend bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises in Köln. Die größten Stars der TV-Szene aber bleiben dem Ereignis fern.

Eine Branche feiert sich selbst: Am Dienstagabend werden in Köln die Deutschen Fernsehpreise für die besten Leistungen im TV der vergangenen zwölf Monate vergeben. Und weil eine Preisverleihung nicht ohne eine üppige Gala auskommt, wird der rote Teppich für rund 1200 geladene Gäste ausgerollt. Lange feiern dürfen die Gäste - auch das gehört zum Programm, denn am Feiertag danach kann man ja schön ausschlafen.

Fast alle wichtigen Namen stehen auf der Gästeliste - fast alle, denn die wirklich Großen, die das deutsche Fernsehen hervorgebracht hat, fehlen. Thomas Gottschalk, der zuletzt in der ARD mit seiner Vorabendshow auf die Nase fiel und nun bei RTL angedockt hat, ist nicht dabei; auch Kollege Günther Jauch, bei ARD und RTL fest im Sattel, verzichtet auf die Teilnahme. Harald Schmidt, derzeit bei Sky auf der Honorarliste, fehlt wie auch ZDF-Mann Jörg Pilawa, obwohl er für die Kategorie Show („Rette die Million!“) nominiert ist. Der Familienvater hat Urlaub: In Hamburg sind Herbstferien!

Dagegen hat Gottschalk-Nachfolger Markus Lanz, der am 6. Oktober seine „Wetten, dass..?“-Premiere hat, zugesagt. Lange durchfeiern kann er sich nicht erlauben, denn die Vorbereitungen für das neu konzipierte ZDF-Flaggschiff „Wetten, dass..?“ beginnen bereits am Mittwoch. Auf der anderen Seite war Lanz die vergangenen Jahre meistens beim Fernsehpreis, und dieses Jahr veranstaltet sein Sender, das ZDF, die Gala. Die Teilnahme empfiehlt sich also.

Die 100 heißesten Frauen aller Zeiten: Drei Deutsche sind dabei!

Für Diskussionen im Vorfeld sorgte der späte Ausstrahlungstermin im TV. Das ZDF überträgt die Gala in geraffter Form zwei Tage später, am Donnerstag. Zwei Tage später! Bis dahin ist der Deutsche Fernsehpreis im Prinzip Schnee von gestern, alle Preisträger sind bekannt, die Spannung also raus. Die Jury und das ZDF sind anderer Meinung: Das TV-Publikum wird die Emotionen mögen, heißt es. Eine Live-Übertragung wollte aber niemand riskieren wegen der Langatmigkeit der Show, und am 3. Oktober hat die Champions League Vorrang.

Der Deutsche Fernsehpreis wird in zwölf Werkskategorien, zweimal für besondere Leistungen (an die TV-Produzenten Hermann Joha und Stephan Lamby) und einmal fürs Lebenswerk vergeben: Den bekommt „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner (70), der im vergangenen Jahr noch die Laudatio für Ehrenpreisträger Joachim Fuchsberger hielt. Hinzu kommen ein Förderpreis und der Publikumspreis fürs beste Frühstücksfernsehen, für den von den Zuschauern bis Dienstag per Telefon und im Internet abgestimmt werden darf.

Zu den Topkategorien gehören die Beste Schauspielerin und der Beste Schauspieler. Bei den weiblichen Kandidaten konkurrieren Barbara Auer, Ina Weisse, Silke Bodenbender, Sibylle Canonica, Anja Kling und Ulkrike C. Tscharre miteinander. Bei den Männern sind Matthias Brandt, Bjarne Mädel, Misel Maticevic, Wotan Wilke Möhring und Ulrich Noethen nominiert. Als Beste Fernsehfilme stehen „Das Ende einer Nacht“ (ZDF), „Hanna Mangold & Lucy Palm“ und „Der letzte schöne Tag“ im Wettbewerb.

Auch ZDF-Talkerin Maybrit Illner ist im Rennen: Die 47-Jährige, die die Auszeichnung schon einmal 2004 erhielt, wurde in der Kategorie Beste Information gemeinsam mit dem RTL-Magazin „Stern TV“ und der Phoenix-Sendung „Der Tag“ nominiert. Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff ist mit seiner RTL-Reportage über Kurierdienste in der Kategorie Beste Reportage am Start. Um die Beste Show wetteifern neben Pilawa „Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt“ (ProSieben) und „The Voice of Germany“ (Sat.1/ProSieben).

dpa

Auch interessant

Kommentare