Begleitet wurde die R&B-Diva während ihres extravaganten Auftritts, der mit Anspielungen auf das alte Ägypten und die indischen Mystik durchsetzt war, von dutzenden Tänzerinnen.
Es war Beyoncés erster Show-Auftritt, seit sie vor anderthalb Wochen bekanntgeben hatte, dass sie mit Zwillingen schwanger ist. Ihr Mann, der Rap-Mogul Jay Z, und ihre gemeinsame kleine Tochter Blue Ivy saßen im Publikum und strahlten während ihres Auftritts.
Schon vor der Show hatte sie für "Formation" den Grammy für das beste Musikvideo bekommen. Kurz nach ihrer Show-Einlage kam sie dann erneut auf die Bühne, um den Preis für das beste Album in der Sparte "zeitgenössische urbane Musik" (Urban Contemporary) entgegenzunehmen.
In ihrer Dankesrede sagte Beyoncé, dass sie sich für ihre Kinder eine Welt wünsche, in der diese keinen Zweifel daran haben, „schön, intelligent und kompetent“ zu sein. Das wolle sie für jedes Kind, egal welcher Herkunft.
Für sein letztes Album "Blackstar" wurde der 2016 verstorbene David Bowie mit fünf der begehrten Musikpreise ausgezeichnet worden. Das Titelstück des Albums wurde mit dem Preis für den besten Rocksong gewürdigt. Schon vor der Beginn der Show war das Album der Pop- und Rocklegende zudem mit vier weiteren Grammys ausgezeichnet worden, darunter denen für das beste "Alternative Music Album" und für die beste Rock-Performance. Zu Lebzeiten hatte Bowie hingegen nur einen einzigen Grammy gewonnen.
Anders als zuvor vermutet, hielten sich während der dreieinhalbstündigen Show die Stars mit politischen Bekundungen meist zurück. Die Rap- und Hip-Hop-Veteranen von A Tribe Called Quest bezeichneten den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Anspielung auf sein Aussehen und das giftige Vernichtungsgas aus dem Vietnamkrieg mehrfach als „President Agent Orange“ und riefen zum Widerstand auf. Zudem brachten sie ein breites Spektrum an Dutzenden Statisten auf die Bühne, darunter Afroamerikaner und Frauen mit Kopftüchern.
Die Tochter von Musiklegende Michael Jackson, Paris, nutzte ihr Debüt bei den Grammys ebenfalls für eine politische Ansage. Sie erklärte ihre Unterstützung für die Proteste gegen den Bau der North Dakota Öl-Pipeline (DAPL). Diese war von der Obama-Regierung gestoppt worden, weil ein Teil durch geweihtes indianisches Gebiet gehen soll. US-Präsident Trump hatte hingegen gleich nach seinem Amtsantritt angeordnet, den Bau voranzutreiben. „Wir könnten noch mehr Hilfe beim Pipeline-Protest gebrauchen“, appellierte die 18-Jährige an die Zuschauer im Saal und vor den Fernsehern.
Auch eine Deutsche gewann einen der begehrtesten Musikpreise der Welt: Die Flensburger Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie bestes klassisches Solo-Album für „Schumann & Berg“, zusammen mit „Shakespeare Songs“ von Ian Bostridge.
Bei der von Late-Night-Talker James Corden moderierten Veranstaltung traten unter anderem auch Metallica, Lady Gaga, Bruno Mars, Katy Perry und Daft Punk auf.
dpa/afp