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Hugh Jackman: So bringt er seinen Sohn zum Schlafen

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Hugh Jackman hat eine ganz besondere Beziehung zu seinen Kindern
Hugh Jackman hat eine ganz besondere Beziehung zu seinen Kindern © ap

Los Angeles - Hugh Jackman hat eine ganz besondere Beziehung zu seinen Kindern. In einem Interview verriet er nun, was er von seinem Sohn lernt und wie er ihn zum Schlafen bringt.

In seinem neuen Film “Real Steel“ mit boxenden Robotern geht es für Hauptdarsteller Hugh Jackman um weit mehr als Action. In erster Linie interessiert ihn die Vater-Sohn-Beziehung - eine Bindung, die der Vater zweier Adoptivkinder aus dem eigenen Leben kennt. Der Film, der am Donnerstag (3. November) anläuft, spielt in der nahen Zukunft, in der sich der Boxsport zu Hightech-Kämpfen zwischen überdimensionalen Robotern entwickelt hat. Jackman verkörpert einen Boxtrainer, der sich plötzlich um seinen kleinen Sohn kümmern muss. dapd-Korrespondentin Ursula Quass sprach mit dem Australier in München über Gefühle, Sport und Drehbücher als Gute-Nacht-Lektüre.

dapd: “Real Steel“ klingt nach harten Männern und ganz viel Action. Dabei geht der Film ganz schön ans Herz.

Hugh Jackman: In diesem Film geht es um jede Menge Herz. (Regisseur) Shawn Levy ist ein Humanist. Sein Ziel war, einen Roboter-Film mit Herz zu machen, in dem man sich erst um den Vater und den Sohn und schließlich den Roboter sorgt. Die drei sind alle irgendwie ausrangiert worden. Das Ganze ist also auch eine Art Erlösungsgeschichte.

dapd: In dem Film lehren sie einen technisch unterlegenen Roboter boxen und verhelfen ihm so zu seiner entscheidenden Stärke. Wann haben Sie mit dem Boxen angefangen?

Jackman: Mein Vater war ein erfolgreicher Boxer. Aber ich habe erst wirklich damit angefangen, als ich begonnen habe, Actionfilme zu drehen.

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dapd: Denken Sie, dass die Vision des Films mit kämpfenden Maschinen einmal wahr werden wird?

Jackman: Es gibt schon eine Roboter-Olympiade und ein Roboter-Fußball-Team. Ich denke, wie sich das entwickelt, hängt sehr vom Geld ab.

dapd: Im Film lernen Sie ständig von Ihrem Sohn. Sie sind ja selbst Vater: Was haben Ihnen Ihre Kinder beigebracht?

Jackman: Sie lehren mich jeden Tag Geduld. Zum Beispiel mein Sohn: Er ist sehr naturverbunden, kennt den Namen von jedem Baum. Er weiß aber auch sehr viel über Kunst und Kunstgeschichte - Dinge, für die ich mich vorher überhaupt nicht interessiert habe. Wenn man als Elternteil wirklich auf eine Ebene mit den Kindern kommen will, muss man sich auf sie einlassen und sich Zeit nehmen. Sie bringen einem wirklich bei, inne zu halten und präsent zu sein.

dapd: Hat Ihr Sohn, naturverbunden wie er ist, verstanden, warum Sie in einem Film über Kampfroboter mitspielen?

Jackman: Die Geschichte, die ich Ihnen jetzt erzähle, lässt mich wie einen schlechten Vater aussehen... Ich hatte das Drehbuch schon seit vier Tagen und musste es endlich lesen. Es war acht Uhr abends, die Zeit also, wenn ich meinem Sohn immer vorlese. Also habe ich zu ihm gesagt: Hey, warum lesen wir nicht ein paar Seiten aus dem Drehbuch? Ich habe das schon mit einem anderen einmal versucht, aber er hat es gehasst. Aber diesmal, als ich nach zehn Seiten aufgeschaut habe, hat er mich gedrängt: Lies weiter, lies weiter! Schließlich habe ich ihm das Drehbuch an zehn Abenden vorgelesen. Er kann es inzwischen in- und auswendig. Auch als der Film schließlich fertig war und wir ihn gemeinsam angeschaut haben, war er immer noch völlig davon gefangen. Er war wie der Junge in dem Film.

dapd: Ihre Filmfigur hat ja nicht nur in Bezug auf den Sohn einige Schwierigkeiten, sich zu ihrer Liebe zu bekennen. Viele Leute glauben schon gar nicht mehr daran, die große Liebe zu finden.

Jackman: Vielleicht ist es sogar besser, wenn man pessimistisch ist. Vielleicht ist es besser, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, als bei jeder Beziehung zu hoffen, dass es die eine wahre ist. Als ich meine Frau getroffen habe war ich Single und ich fand es großartig. Es gibt Schwierigkeiten in jeder Ehe, aber bei mir hat sich bewiesen, dass es sich mehr und mehr lohnt, je länger sie dauert.

dapd

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