Bei C&A werden mittlerweile rund 40 Prozent der verkauften Baumwollprodukte aus zertifizierter Bio-Baumwolle hergestellt. Unternehmensziel ist es, dass 2020 die gesamte genutzte Baumwolle aus Bio-Anbau oder zumindest aus nachhaltigerer Produktion stammt. Auch H&M will bis 2020 seinen Baumwollbedarf nur noch aus nachhaltigerer Produktion beziehen.
Auch der Textildiscounter Primark unterstützt die Produktion nachhaltigerer Baumwolle. Mit Schulungen indischer Bäuerinnen sei es gelungen, deren Einsatz von chemischen Pestiziden zu halbieren und die Nutzung von künstlichem Dünger um ein Viertel zu verringern, erklärte das Unternehmen. Insgesamt will Primark in den nächsten Jahren Schulungen für mehr als 20.000 Bauern in Indien und Pakistan unterstützen.
Problem Wegwerfmode
Bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace wird das Engagement der Firmen durchaus begrüßt. Doch Sprecherin Viola Wohlgemuth drängt auf mehr Ehrgeiz. «Firmen dürfen sich nicht hinter dem Deckmantel "nachhaltig" verstecken, sondern müssen den echten Anteil an Bio-Baumwolle in ihrem Sortiment ausbauen», fordert sie.
Außerdem müsse die Branche dringend ihr Geschäftsmodell, das immer mehr auf Wegwerfmode setze, überdenken. «Die schiere Menge an billiger Wegwerfware, die durch Fast Fashion auf den Markt gespült wird, kann niemals nachhaltig sein», betont Wohlgemuth.
Ziele des deutschen Textilbündnisses
Textile Exchange Marktstudie (englisch)
Primark-Programm für nachhaltige Baumwolle (englisch)