In einigen Songs schwingt eine gehörige Portion Ironie mit.
Maffay: Na klar, sonst kannst du das gar nicht machen. Wenn ich heute, mit 60, Und es war Sommer singe, mit der Zeile „Ich war 16 und sie 31“, dann kannst du das nur mit einem Augenzwinkern singen, die gute Frau muss ja mittlerweile fast 90 sein. Oder der Sprechteil von Du, den ich zum ersten Mal auf Platte selber spreche – auf der damaligen Aufnahme war es ja Michael Kunze. So etwas funktioniert heute nur, wenn du es mit einer guten Portion Humor bringst.
Sind Sie mittlerweile mit „Du“ versöhnt, der, pardon, Schnulze, die Sie so lange verfolgt hat?
Maffay: Ja, durchaus. Am Anfang habe ich dieses Lied geliebt, denn es hat mir die Türen geöffnet. Dann habe ich es verdammt und gesagt, ich kann diesen Schrott nicht mehr hören. Heute kann man es wieder spielen. Und das Lustige ist: Wenn es Amerikaner oder Engländer hören, die keine Ahnung von der Diskussion um Du haben, sagen sie oft einfach nur: „What a song!“ Peter Orloff hat ein geiles Stück geschrieben!
Jörg Heinrich