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Lohan will US-Präsidentin werden - mit skurrilem Programm

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Lindsay Lohan
Lindsay Lohan als mächtigste Frau der Welt - die Vorstellung ist mächtig skurril. © dpa

Los Angeles - Skandalnudel Lindsay Lohan fühlt sich zu Höherem berufen - zum höchsten Amt Amerikas nämlich. Das politische Programm der Schauspielerin hinterlässt einen allerdings ziemlich ratlos.

Länger haben wir nichts mehr von Lindsay Lohan gehört. Nach jahrelangen Schlagzeilen um Drogen- und Alkoholsucht, diversen Prozessen und Karriere-Comeback-Flops macht die heute 29-Jährige wieder einmal von sich reden.

Auf ihrem Instagram-Profil überraschte die Schauspielerin ihre über vier Millionen Abonnenten mit der Ankündigung, sie könnte sich vorstellen, im Jahr 2020 für das Amt des US-Präsidenten zu kandidieren. Ein Bild, auf dem sie sich in Halbspagat lasziv durch die Haare fährt, trug vor drei Tagen den nebulösen (und zum sexy Motiv recht unpassend erscheinenden) Kommentar "Ich kann es gar erwarten, der Welt zu erzählen, was wir tun. Niemand braucht Geld, um eine ECHTE Kampagne aus seinem Leben zu machen." 

Tags drauf ließ sie die Katze aus dem Sack: Unter einem Bild von sich als Gast beim White House Correspondents' Dinner aus dem Jahr 2012 war zu lesen: "Ich könnte im Jahr 2020 Präsidentschaftskandidatin werden. Durch Höhen und Tiefen." Die Ankündigung versah sie mit dem selbstbewussten Hashtag #lindsaylohan2020, ihr Wahlkampf-Programm fasste sie mit dem Hashtag #unitingWORLDnations (Die Nationen der Welt vereinen) zusammen. Kanye West rief sie zu: "Lass uns das anpacken". 

Offenbar hatte sie nämlich der US-Rapper zu ihren politischen Ambitionen inspiriert. West hatte Ende August bei den MTV Music Awards verkündet, dass er ebenfalls im Jahr 2020 am Rennen um den Sessel im Oval Office teilnehmen wolle. Eine Botschaft, die Miley Cyrus, die an dem Abend als Moderatorin fungierte, mit der ironischen Bemerkung quittierte: "Wow, jetzt wissen wir, wie Kanye drauf ist, wenn er Gras geraucht hat.“

Offensichtlich will Lohan zusammen mit dem Ehemann von Kim Kardashian antreten, denn auf dem nächsten Instagram-Bild legt West lächelnd eine freundschaftliche Hand auf ihre Schulter. 

Historischer Rekord oder einfach nur peinlich?

Unter dem Schnappschuss aus dem Lohan'schen Privatarchiv erklärte das Möchtegern-mächtigste-Frau-der-Welt, das erste, was sie nach ihrem Wahlsieg tun werde, sei, sich der leidenden Kinder dieser Welt anzunehmen. Niemand anders als Königin Elizabeth II. habe ihr gezeigt, wie das gehe, als die Regentin sie in England aufgenommen habe. Zur Erklärung: 2014 wohnte Lohan ein paar Monate in London, weil sie dort ein Theater-Engagement angenommen hatte.

Stolz verwies Lohan in dem Zusammenhang darauf, dass sie 2020 ganze #34yearsofexperience (34 Jahre Erfahrung) auf dem Buckel haben werde. Bei ihrer Amtseinführung wäre sie damit 35 und hätte so nicht nur mit Ach und Krach das durch die US-Verfassung vorgeschriebene Mindestalter für das Amt erreicht, sie hätte auch John F. Kennedy als jüngsten Präsidenten in der Geschichte der USA geschlagen. Davon abgesehen wäre sie die erste Frau im Oval Office - vorausgesetzt Hillary Clinton erleidet 2016 mit ihrer Kampagne Schiffbruch. 

An Selbstbewusstsein mangelt es Lohan nicht. Das wird klar, wenn man das Bild betrachtet, auf dem sie sich als so etwas wie die Nachfolgerin Mahatma Gandhis inszeniert.

Was will Lindsay Lohan

Das alles klingt, vorsichtig gesagt, ein wenig unausgegoren, passt aber damit bestens zu Lohans bisherigen politischen Aktivitäten. Die Schauspielerin hatte nämlich im Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2012 erst den Republikaner Mitt Romney unterstützt, nur um sich kurze Zeit später als Fan des Demokraten Barack Obama zu outen. 

Aber bis 2020 hat sie ja noch jede Menge Zeit, sich darüber klar zu werden, was sie eigentlich will. Sollten sie und Kanye West es jedoch ernst meinen, bekommt der Ausruf "Gott schütze Amerika" eine ganz neue Bedeutung...

hn

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