„Es gibt ein paternalistisches Denken über Afrika, verstärkt von der originalen - und der zweiten und dritten - Band-Aid-Single, in der der Kontinent „gerettet“ werden muss, und üblicherweise vor sich selbst“, kritisierte die Journalistin mit Schwerpunkt Antirassismus, Bim Adewunmi, kürzlich im „Guardian“.
Blur-Frontman Damon Albarn sagte dem Sender Channel 4: „Unsere Vorstellung von Wohltätigkeit ist problematisch, vor allem diese Sachen, die aus nichts in die Höhe schießen und einen Medienhype schaffen, bei dem die zentrale Botschaft verlorengeht.“
Und warum eigentlich nicht direkt ans Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen, Unicef oder die vielen anderen, die sich in Westafrika engagieren, sondern stattdessen ein Lied kaufen? Pragmatiker halten dagegen, so gäben viele ein paar Euro, die sonst gar nichts gespendet hätten.
Auf musikalischer Ebene ist Bob Geldof mit Kritik an „Do They Know It's Christmas?“ jedenfalls nicht beizukommen. Dass der Song nicht übermäßig gut sei, äußert er nämlich selbst. Auf das Lied und die Künstler komme es doch gar nicht an, hat er dazu mehrmals schon gesagt. „Es ist wirklich egal, wenn es eine lausige Aufnahme wird - was Ihr machen müsst, ist, das Ding zu kaufen.“
dpa