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Polanski: Wann kommt er in Hausarrest?

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Traumhaft verschneit liegt Roman Polanskis Chalet „Milky Way“ in Gstaad und wartet auf seinen Besitzer. Eigentlich sollte der Regisseur am Montag 30. November 2009 sein Hausarrest dort antreten.
Traumhaft verschneit liegt Roman Polanskis Chalet „Milky Way“ in Gstaad und wartet auf seinen Besitzer. Eigentlich sollte der Regisseur am Montag 30. November 2009 sein Hausarrest dort antreten. © dpa

Gstaad - Noch warten die Fotografen und Journalisten vergeblich im verschneiten Gstaad (Schweiz) auf die Ankunft von Roman Polanski. Bis zu seiner Auslieferung in die USA steht er dort unter Hausarrest.

Gegen eine Kaution von 4,5 Millionen Schweizer Franken darf der Regisseur in seinem Chalet „Milky Way“ in Gstaad bleiben. Wann er dort eintrifft, ist unklar. Organisatorische Schwierigkeiten verzögern die Verlegung aus dem Gefängnis in Winterthur immer wieder. Obwohl jetzt bekannt wurde, dass Polanski die Kosten für die Überwachung selber übernehmen wird, steht der Zeitpunkt seiner Entlassung noch nicht fest.

Anwälte: Familie leidet unter Trennung

Polanskis Anwälte teilten den Medien mit, dass die Angelegenheit die Familie sehr belaste. Ehefrau Emmanuelle Seigner (43) und die Kinder Morgane (17) und Elvis (11) seien durch die Trennung psychisch angeschlagen und hofften auf einen baldigen Ausgang der Angelegenheit.

Roman Polanski hat sich bei seiner Ehre verpflichtet, die Schweiz nicht zu verlassen, bis die US-Behörden über eine Auslieferung entschieden haben.

Polanski war 1978 aus den USA geflüchtet, nachdem er wegen Sex mit einer Minderjährigen verurteilt worden war. Seitdem hatte er keinen Fuß mehr in die Vereinigten Staaten gesetzt.

Der US-Haftbefehl aus dem Jahr 1978 bestand allerdings über 30 Jahre nach der Tat weiter fort. Seit 2005 existierte sogar ein internationaler Haftbefehl.

Anfang Mai 2009 hatte der Regisseur versucht, das gegen ihn laufende Verfahren zu beenden. Seine Anwälte scheiterten, weil der Filmemacher nicht persönlich zur Anhörung erschien. Laut der österreichischen Tageszeitung „Krone“, legte das zuständige Gericht in Kalifornien den 10. Dezember als neuen Anhörungstermin fest. Im für ihn schlimmsten Fall muss Polanski für zwei Jahre in ein US-Gefängnis. Sein mutmaßliches Opfer Samantha Geimer hat Polanski schon vor Jahren öffentlich verziehen und die Behörden gebeten, die Angelegenheit zu vergessen.

Seit seiner Verhaftung durch die Schweizer Behörden am 26. September 2009 hat ein Tauziehen um Roman Polanski (73) begonnen. Die amerikanischen Behörden hatten die Schweizer Justiz unter Druck gesetzt und eine Auslieferungshaft erreicht. Über Jahre hinweg hatte Polanski bis dahin Urlaub in seinem Schweizer Chalet gemacht.

lut

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