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Pop-Art-Künstler James Rizzi ist tot

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James Rizzi.
James Rizzi. © dpa

Berlin - Der Pop-Art-Künstler James Rizzi ist tot. Der US-Amerikaner starb im Alter von nur 61 Jahren in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag in seinem New Yorker Studio,

Dies teilte sein deutscher Verlag Art 28 am Dienstag auf Rizzis Internetseite mit.

Der Tod fand ihn an seinem Arbeitsplatz, wo sonst. Bunt und fröhlich waren die Werke von James Rizzi, genau so sah auch sein Studio aus. In dem Raum im New Yorker Szeneviertel Soho ist der US-Künstler nun gestorben. Rizzi hatte es vom Straßenmaler zu einem der bekanntesten und teuersten Pop-Art-Star gebracht. Er starb in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag im Alter von 61 Jahren.

Rizzis Kunst war nahezu überall zu finden. Fast schien es, als wäre kaum ein Gegenstand übrig, den der New Yorker noch nicht mit seinen Motiven versehen hatte: Turnschuhe, Häuser, einen Volkswagen, eine Zehn-Euro-Note und gar eine ganze Boeing, den “Rizzi-Bird“. Auch ein Boxmantel für Henry Maske fand sich in seinem Werk. Dazu kommen unzählige Grafiken.

“Ich glaube einfach, dass die Leute die Fröhlichkeit in meinen Bildern mögen. Meine Arbeit bringt die Menschen zum Lachen“, sagte Rizzi der Nachrichtenagentur dpa vor rund einem Jahr. Eines seiner liebsten Länder, in das er viele Arbeiten verkaufte: Deutschland.

James Rizzi ist tot - Bilder von den Werken des Pop-Art-Künstlers

Voller Leben waren Rizzis Arbeiten. Stets wiederkehrendes Motiv war seine Heimatstadt New York: Seine Arbeiten spiegeln das dichte Manhattan wider, so in “New York City is a great place to be but best of all is the people you see“ (New York ist ein toller Platz zum Leben, aber am besten sind die Leute, die man sieht). Alles in dieser 3D-Grafik ist komprimiert und in Rechtecke gepresst: Die Menschen im Café, das Empire State Building mit lachendem Mond und Sternen, der Park, die Brooklyn Bridge, die Vögel und die Autos.

“Ich fühle mich als Botschafter dieser Stadt. So oft kommt diese Stadt nicht gut weg, dabei sind die Leute hier wirklich nett“, sagte Rizzi. Er war ein Mann, der viel lächelte und Starallüren nicht mochte, obwohl seine Werke für Millionen verkauft wurden. Er wurde dutzendfach kopiert, am meisten von den Straßenkünstlern vor dem Metropolitan Museum am Central Park, die auf die gleiche Karriere hoffen wie Rizzi: Vom Straßenkünstler zum weltweit gefragten Star.

Rizzi merkte das Alter

Eigentlich hatte Rizzi kürzertreten wollen. “Aber die Nachfrage ist zu groß - ich weiß, ein Luxusproblem, das viele Künstler gerne hätten“, sagte er 2010. Er sei ein Perfektionist: “Die Leute sollen etwas bekommen, das sein Geld auch wert ist.“

Aber er merke sein Alter, sagte er zum 60. Geburtstag. “Ich habe nicht mehr so viel Energie. Wenn ich heute mal in einen Club ausgehe, was selten ist, fühle ich mich wie ein Fisch ohne Wasser.“ Das sei nicht mehr seine Musik: “Da denke ich jedes Mal: Warum bist Du jetzt nicht zu Hause und schaust einen guten, alten Film? Oder arbeitest?“

dpa

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