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Ist Prinz William bereit für die Ehe?

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Prinz William
Ist Prinz William seiner royalen Vernatwortung gewachsen? © dpa

London - Ist Prinz William bereit für die Ehe? Ist er der Verantwortung, die als Thronfolger auf ihm lastet, gewachsen? Die Scheidung seiner Eltern und der frühe Tod der geliebten Mutter haben William schwer zuschaffen  gemacht:

In der Öffentlichkeit tritt Prinz William auf wie ein Profi, legt eine selbstverständliche Sicherheit an den Tag und trifft bei Menschen aller Gesellschaftsschichten den richtigen Ton. Und doch vermuten Experten, dass sich hinter der Fassade des künftigen Königs die seelischen Wunden eines Scheidungskindes verbergen, das seine Mutter in jungen Jahren bei einem Unfall verlor. Und einschneidende Ereignisse wie die eigene Heirat seien typischerweise emotional aufwühlend.

“Auch wenn er ein Prinz ist, ist er nicht immun gegenüber den Narben einer Scheidung“, erklärt die Psychiaterin Carol Lieberman, die sich in ihrer Radiosendung ausführlich mit der Beziehung Williams und seiner Verlobten Kate Middleton beschäftigt hat. Auf die Sympathie der Briten kann er zählen. Fachleute gehen indes davon aus, dass niemand aus einer Familienkrise, wie er sie in seinen prägenden Teenagerjahren erlebte, ganz unbeeindruckt hervorgeht.

Seine Eltern, Prinz Charles und Prinzessin Diana, ließen sich 1996 nach jahrelangen Spannungen, Vorwürfen und beiderseitigen öffentlichen Ehebruchsgeständnissen scheiden. 1997 kam Diana bei einem Autounfall an der Seite ihres Freundes ums Leben. 2005 heiratete Charles wieder: seine langjährige Geliebte Camilla, der viele die Schuld an Dianas Unglück und Einsamkeit gaben. Solch ein familiärer Scherbenhaufen, sagen Seelenkundler, kann den Gefühlshaushalt ganz leicht beschädigen.

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Das erkläre vielleicht, warum William acht Jahre brauchte, um Kate einen Antrag zu machen, vermutet Lieberman. “William hat erlebt, wie seiner Mutter, Prinzessin Diana, durch die andauernde Liebe seines Vaters zu Camilla Parker Bowles und Charles' unverhohlenen Betrug das Herz gebrochen wurde. Selbst wenn er also sieht, dass Kate ganz anders ist, bleibt doch die nagende Furcht davor, dass dir jemand das Herz brechen kann, wenn du es ihm schenkst.“

Britische Boulevardzeitungen haben sich über Kates scheinbar unendliche Geduld lustig gemacht und sie als “Waity Katie“ bespöttelt. Doch vielleicht hat sie verstanden, dass William seiner familiären Erfahrungen wegen womöglich etwas schreckhaft war und sich mit dem Gang zum Traualtar Zeit lassen musste.

Der junge Mann, der sich seit Bekanntgabe der Verlobung im

November der Öffentlichkeit präsentiert, zeigt allerdings keine offensichtlichen Anzeichen eines Traumas. Ungezwungen und bescheiden tritt er auf, ob er gemeinsam mit Kate ein Rettungsboot tauft oder in Vertretung seiner Großmutter, Königin Elizabeth II., der Erdbebenopfer in Neuseeland gedenkt. Durchaus möglich, dass sich der 28-Jährige von den familiären Turbulenzen seiner Jugend erholt hat und den Herausforderungen des Ehelebens gewachsen ist - und ebenso später dem Druck, König zu sein.

“Als Kind war es schwer für ihn. Doch als Mann scheint er ziemlich ausgeglichen, ziemlich gelassen zu sein“, findet Robert Jobson, Autor eines Buches über die Liebesgeschichte von William und Kate. Diana habe sich während ihrer Ehekrise vielleicht etwas zu sehr auf ihren Sohn gestützt, doch habe sie sich auch stets bemüht, etwas Normalität in sein Leben zu bringen.

Diana ist seit Jahren tot, aber im Hintergrund bei der Traumhochzeit des Jahres immer dabei. Schon bei der Verlobung sprach William liebevoll von seiner Mutter und steckte seiner Braut deren Verlobungsring an. Die Reaktionen darauf waren geteilt: Manche waren beeindruckt, andere eher beunruhigt eingedenk der unglückliche Ehe von Diana und Charles.

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William scheine sich trotz allem gut gehalten zu haben, meint Joe Little, Chefredakteur des Magazins “Majesty“. Er warnt davor, bei der Analyse der Royals zu viel auf Küchenpsychologie zu geben: “Wir glauben alle, wir kennen diese Leute, aber in Wirklichkeit kennen wir sie nicht.“

dapd

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