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Prozess um Promi-Arzt Gsell: Festnahme und Geständnis

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Am Landgericht Nürnberg-Fürth sind zwei Männer wegen schweren Raub und gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt.
Am Landgericht Nürnberg-Fürth sind zwei Männer wegen schweren Raub und gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. © dpa

Nürnberg -  Es scheint, als würde der mysteriöse Tod von Promi-Arzt Franz Gsell endlich aufgeklärt. Im Prozess kam es zu einem Geständnis und einer Festnahme.

Der Tod des schillernden Promi-Arztes vor fast zwölf Jahren ging durch alle Medien: Der damals 76-jährige Franz Gsell und seine damals 31-jährige junge Partnerin Tatjana Gsell waren ein Promi-Paar, das alle Klischees erfüllte. Er war reich, sie war hübsch, in der High-Society fühlten sich beide wohl.

Für dementsprechend viel Furore sorgte der Tod von Franz Gsell. Der bekannte Schönheitschirurg wurde im Januar 2003 in seiner Wohnung überfallen und starb an den Folgen seiner Verletzungen.

Lange Zeit ging die Polizei davon aus, dass der Tod in Zusammenhang mit einem geplanten Versicherungsbetrug stand und dass Gsell von Autoschiebern misshandelt worden sei. Auch Tatjana Gsell geriet unter Verdacht. Was wirklich geschah blieb aber im Dunkeln, bis die Ermittler durch DNA-Analyse auf zwei Verdächtige stoßen.

Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth

Jetzt klärt sich der Fall vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth auf. Dort sind zwei 38- und 45-jährige Männer angeklagt, die für den Tod von Gsell verantwortlich sein sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, den 76-Jährigen am 5. Januar 2003 in seinem Haus überfallen und so schwer verletzt haben, dass er später starb. Die Anklage lautet auf schweren Raub und gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge.

Die beiden Angeklagten haben am Mittwoch ein Geständnis abgelegt. Sie gab zu, im Januar 2003 zusammen mit seinem mitangeklagten Komplizen in die Villa des Arztes eingebrochen zu sein. Bei der Begegnung mit dem 76 Jahre alten Arzt sei es aber nicht zu brutaler Gewalt gekommen. Einer der beiden angeklagten Einbrecher will dem Mediziner eine Ohrfeige verpasst haben. Schwer verletzt hätten sie den 76-Jährigen aber nicht. Der Arzt habe sich vielmehr am Treppengeländer gestoßen. Einer der Angeklagten sagte, er und sein Komplize hätten Gsell schließlich gefesselt.

Versicherungsmakler festgenommen

Der 38-Jährige sagte, sie seien davon ausgegangen, dass zur Tatzeit niemand in der Villa sei. Ein Versicherungsmakler aus dem Nürnberger Land habe sie auf Gsells Haus hingewiesen und ihnen auch gesagt, dass die Villa leer sei. Er habe Gsell gekannt, weil er ihm vorher ein Auto habe abkaufen wollen. Als Gegenleistung für den Tipp mit der Villa sollten die Rumänen ihrem Landsmann demnach Autoschlüssel und Kfz-Brief des fraglichen Wagens mitbringen. Diese hätten sie jedoch nicht im Safe gefunden. Erbeutet hätten sie dafür 3500 Euro und Schmuck - von dem sie später erfuhren, dass er wertlos ist.

Der 39-jährige Versicherungsmakler wurde am Mittwoch von der Polizei ins Gericht gebracht und nach seiner Aussage vorläufig festgenommen. Am Donnerstag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Er bestritt jede Tatbeteiligung. Er war in dem Fall bereits früher vernommen worden, einer der Ermittler hatte ihn dabei als extrem nervös wahrgenommen. Der Verdacht gegen ihn hatte sich jedoch nicht erhärten lassen.

dpa

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