Doch es sollte schlimmer kommen. Im Nachhinein erscheinen Ehekrach, Rosenkrieg und Scheidung eher als Vorspiel des wahren Dramas: Es ist Ende August 1997, es ist dunkle Nacht in Paris, die schöne Diana und der Playboy Dodi Al-Fayed rasen den Paparazzi davon. Immer schneller beschleunigt der Wagen mit dem Paar, die Paparazzi jagen auf Motorrädern hinterher.
Die Fahrt wird zur Todesfahrt, der Tod der Prinzessin erschüttert die Briten. Die ganze Welt schaut auf das Blumenmeer, das vor dem Buckingham-Palast heranwächst. Die Briten galten als Menschen, die Gefühle eher verbergen - jetzt nicht mehr.
Das Volk, es liebt die „Königin der Herzen“. Nur die Queen, Charles und das Königshaus bleiben erschreckend steif und wortlos, als ob sie das ganze Getue vor dem Palast nichts anginge. Die Briten sind entsetzt - die halbe Welt ist entsetzt. Ein Königshaus, das kalt ist, gefühllos - das will man ebenso wenig wie einen geschiedenen König.
Und heute, die Zeit heilt alle Wunden? „Es ist die verbreitete Meinung, dass eine Mätresse ebenso wenig Königin werden könnte, wie ein Wilddieb zum Wildhüter“, ätzte der „Telegraph“ in jenen dunklen Jahren. Solche Töne gibt es nicht mehr.
Charles, der ewige Thronfolger, hat sich längst vom damaligen Negativ-Image erholt, hat seine Jugendliebe geheiratet, die Briten haben das akzeptiert. In der Beliebtheitsskala rangiert der Prinz von Wales zwar hinter seinem Sohn William. Doch die Stimmen, er solle auf den Thron verzichten, verstummen immer mehr.
Camilla wäre an Charles' Seite, wenn er König wird. Allerdings: Sie würde wohl nicht Königsgemahlin (Queen consort) genannt werden, signalisierte der Palast schon mal vorab. Sondern lediglich „Prinzgemahlin“ (Prince consort).
dpa