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Ruhige Wiesn geht zu Ende

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Ein Traumstart bei Sonnenschein, Regen zum Ende - doch das hielt die Gäste nicht ab: Zum Oktoberfest kamen so viele Besucher wie im Vorjahr. Sie feierten friedlich - und waren beim Bierkonsum recht diszipliniert.

Rund 6,3 Millionen Gäste strömten zum Oktoberfest. Foto: Felix Hörhager/dpa
1 / 19Rund 6,3 Millionen Gäste strömten zum Oktoberfest. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Hoch die Maß. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
2 / 19Hoch die Maß. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa © Karl-Josef Hildenbrand
Zug der Böllerschützen. Foto: Felix Hörhager/dpa
3 / 19Zug der Böllerschützen. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Böllerschützen auf den Stufen der Bavaria - sie kündigen das Ende der Wiesn an. Foto: Felix Hörhager/dpa
4 / 19Böllerschützen auf den Stufen der Bavaria - sie kündigen das Ende der Wiesn an. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Auch nach der Pleite gegen Hoffenheim - Thomas Müller und Karl-Heinz Rummenigge haben ihr Lachen nicht verloren. Foto: Matthias Balk/dpa
5 / 19Auch nach der Pleite gegen Hoffenheim - Thomas Müller und Karl-Heinz Rummenigge haben ihr Lachen nicht verloren. Foto: Matthias Balk/dpa © Matthias Balk
Ausgelassen in Lederhosen: Thomas Gottschalk singt. Foto: Felix Hörhager/dpa
6 / 19Ausgelassen in Lederhosen: Thomas Gottschalk singt. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Der Terminator dirigiert: Arnold Schwarzenegger auf dem Oktoberfest. Foto: Ursula Düren/dpa
7 / 19Der Terminator dirigiert: Arnold Schwarzenegger auf dem Oktoberfest. Foto: Ursula Düren/dpa © Ursula Düren
Ursula Karven (l-r), Viktoria Lauterbach und Viviane Geppert feiern bei den «Madlwiesn» im Schützenfest Zelt. Foto: Ursula Düren/dpa
8 / 19Ursula Karven (l-r), Viktoria Lauterbach und Viviane Geppert feiern bei den «Madlwiesn» im Schützenfest Zelt. Foto: Ursula Düren/dpa © Ursula Düren
Elyas M’Barek (2.v.l.) hat Spaß. Foto: Felix Hörhager/dpa
9 / 19Elyas M’Barek (2.v.l.) hat Spaß. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Kein leichter Job: Wiesn-Bedienung. Foto: Felix Hörhager/dpa
10 / 19Kein leichter Job: Wiesn-Bedienung. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Abgehoben. Foto: Felix Hörhager/dpa
11 / 19Abgehoben. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Volles Haus. Foto: Felix Hörhager/dpa
12 / 19Volles Haus. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Ganz ohne Regen ging das Oktoberfest nicht über die Bühne. Foto: Felix Hörhager/dpa
13 / 19Ganz ohne Regen ging das Oktoberfest nicht über die Bühne. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Wenn es Nacht wird auf dem Oktoberfest... Foto: Tobias Hase/dpa
14 / 19Wenn es Nacht wird auf dem Oktoberfest... Foto: Tobias Hase/dpa © Tobias Hase
Der Löwe und die Gondel: Oktoberfest 2019. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
15 / 19Der Löwe und die Gondel: Oktoberfest 2019. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa © Karl-Josef Hildenbrand
Abgedreht. Foto: Tobias Hase/dpa
16 / 19Abgedreht. Foto: Tobias Hase/dpa © Tobias Hase
Luftballons steigen beim Platzkonzert der Wiesenwirte über der Bavaria Statue auf. Foto: Lino Mirgeler/dpa
17 / 19Luftballons steigen beim Platzkonzert der Wiesenwirte über der Bavaria Statue auf. Foto: Lino Mirgeler/dpa © Lino Mirgeler
Schönstes Wetter auf der Wiesn. Foto: Felix Hörhager/dpa
18 / 19Schönstes Wetter auf der Wiesn. Foto: Felix Hörhager/dpa © Felix Hörhager
Festzelt-Stimmung. Foto: Sven Hoppe/dpa
19 / 19Festzelt-Stimmung. Foto: Sven Hoppe/dpa © Sven Hoppe

München (dpa) - Leicht verregnet, friedlich und rekordfrei geht das Oktoberfest in diesem Jahr zu Ende. Nach Schätzung der Festleitung drängten in den zwei Festwochen rund 6,3 Millionen Gäste auf das Volksfest - so viele wie im Vorjahr.

«Es war eine schöne Wiesn», sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Sonntag zum Abschluss des Volksfestes. Wirte und Schausteller seien sehr zufrieden. «Wir haben eine friedliche Wiesn gehabt mit einem entspannten und gut gelaunten Volksfestpublikum.»

Die Wiesn sei «als Gesamtkunstwerk neu entdeckt worden», sagte Baumgärtner. «Es wird wieder mehr aus den Zelten herausgegangen in die Schaustellerstraße» - um dort in historische Karussells oder moderne Hightech-Fahrgeschäfte zu steigen. Alle Generationen seien da gewesen, «vom Kleinkind bis zu Oma und Opa».

Unter den fast 3800 Fundsachen war auch dieses Jahr wieder ein Gebiss - es fehlt auch mit steigenden Transplantationskünsten der Zahnärzte nie. Bei den Trachten waren edlere Stoffe angesagt - anstatt greller Farben, Glitzer und Perlen. Der Hendlhut erlebte einen neuen Boom - und die Italiener entdeckten den klassischen Filzhut neu.

Auch die Prominenz feierte an den 16 Festtagen kräftig mit. Politiker, Schauspieler und TV-Größen zeigten sich in mehr oder minder traditionellen Trachtenoutfits. Der FC Bayern musste freilich einmal mehr mit Frust aufs Oktoberfest. Spieler, Trainer und Führung kamen - in Lederhosen - nach einem 1:2 gegen Hoffenheim im Bierzelt an.

Eine Woche zuvor hatten die Wiesngäste vergeblich auf einen besonderen Gast gewartet: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama, der zur Gründermesse «Bits & Pretzels» in München war, reiste ohne Wiesnbesuch wieder ab.

Die Gäste kamen mit gutem Appetit und verzehrten wie im Vorjahr 124 Ochsen sowie 29 Kälber (2018: 27). Zugleich wurde laut Festleitung mehr Vegetarisches und Öko-Essen verzehrt. Dafür waren die Gäste zurückhaltender beim Bier: 7,3 Millionen Maß rannen durch durstige Kehlen, 200.000 weniger als im Vorjahr. Neues In-Getränk mit weniger Kalorien und Alkohol: «Saures Radler» mit Mineralwasser statt Limo.

In der Wiesn-Sanitätswache mussten die Helfer zwar mit 6592 mehr Patienten behandeln - aber weniger Bierleichen: Die Aicher Ambulanz Union registrierte rund 600 alkoholbedingte Intoxikationen, fast 120 weniger als im Vorjahr.

Trotzdem gab es bei den Alkoholfahrten einen Rekord: 774 Mal wurden Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss gestoppt - 414 von ihnen allein auf E-Tretrollern. Bei 469 Verkehrsteilnehmern wurde der Führerschein sofort sichergestellt, davon 254 E-Scooter-Fahrer. Viele betrachteten die Fahrzeuge nicht als ernstzunehmendes Verkehrsmittel, sondern als Lifestyle-Produkt oder Spielzeug, sagte der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins. Im Vorjahr hatte es 332 Alkoholfahrten und 192 sichergestellte Führerscheine gegeben. Da spielten die Scooter aber noch keine Rolle.

Die Polizei meldete einen leichten Rückgang der Straftaten um ein Prozent auf 914. Allerdings mussten die Beamten öfter ausrücken (1915, 2018: 1786). Das zeige, dass die Gäste schon in potenziellen Konfliktsituationen die Polizei alarmierten, sagte da Gloria Martins.

Es gab weniger Taschendiebstähle. Dafür stiegen Sexualdelikte leicht (45, 2018: 42). Teils wurden Täter in flagranti erwischt, dreimal verhinderten Einsatzkräfte ein Sexualdelikt. 263 Mal kam es zu Körperverletzungen (2018: 256), 32 Mal schlugen Gäste mit dem Maßkrug zu (2018: 27). Dennoch sei das Volksfest angesichts der Menschenmassen und des Alkoholkonsums extrem sicher, sagte da Gloria Martins. Welche Kräfte Alkohol freisetzen kann, erlebten die Beamten auf der Wiesnwache: Ein Mann riss eine Zellentür heraus - ein anderer eine Kloschüssel.

Mehr Zulauf erlebte mit 550.000 Gästen (2018: 500 000) auch die Oide Wiesn, vielleicht trieb Wehmut die Menschen auf diesen traditionelleren Teil des Volksfestes. Denn die «Oide» muss 2020 wie alle vier Jahre dem Zentral-Landwirtschaftsfest der Bauern weichen.

Wiesn-Hit: Fehlanzeige. Stattdessen seien Oldies und Klassiker gespielt worden, sagte Baumgärtner. Er hatte grundsätzlich geworben, den Fokus beim Wiesnbesuch mehr auf Qualität zu legen. Er findet: «Ich glaube, wir haben eine wirkliche Qualitätswiesn geschafft.»

Münchner Oktoberfest

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