FRANKREICH: Einheimische und Touristen können sich per Smartphone über kühle Orte in Paris informieren. Die App «Extrema Paris» zeigt laut Betreiberangaben kühle öffentliche Einrichtungen mit. Nachmittags werden gekühlte Räume in 32 Rathäusern und öffentlichen Einrichtungen für die Öffentlichkeit freigegeben. Und wer die App nutzt, kann zudem auswählen, ob er sich lieber in einer Kirche, einem Museum, einem Park oder am Ufer eines Wasserlaufes abkühlen möchten - 1000 Pariser «Frischeinseln» sind programmiert. Wem es nichts ausmacht, nass zu werden, der kann auch einfach einen der öffentlichen (Spring-)Brunnen nutzen. Für Ältere hat Paris übrigens einen besonderen Service: Diese können sich für die Sommermonate bei der Stadt registrieren. Somit stellen sie sicher, dass Beauftragte der Stadt bei Hitze regelmäßig bei ihnen anrufen, um sich über ihr Wohlbefinden zu erkundigen.
SPANIEN: Die Menschen in Spanien sind an die Sommerhitze gewöhnt. Erst wenn das Thermometer die 40-Grad-Marke erreicht, fangen etwa die Madrilenen auf der Straße zu stöhnen an. Wenn die Sonne besonders heiß vom Himmel knallt, zwischen 14 Uhr und 17 Uhr, zieht man sich einfach zurück. Die Siesta, der «Mittagsschlaf», gehört zu Spanien wie Paella, Stierkampf und Flamenco. Büros machen längere Pausen, in den meisten Läden werden «Geschlossen»-Schilder nach draußen gehängt. Während der Siesta halten inzwischen allerdings die wenigsten Spanier ein Nickerchen. Man geht ins Fitnessstudio oder ins Schwimmbad oder isst mit der Familie und mit Kollegen einfach länger zu Mittag. Fast überall in Spanien gibt es ja Klimaanlagen. Auch die Essgewohnheiten werden dem Klima angepasst. Im Sommer erfrischt man sich zum Beispiel gern mit kalt servierten Suppen wie Gazpacho oder Salmorejo.
THAILAND: In dem südostasiatischen Land sind Temperaturen von mehr als 30 Grad keine Besonderheit, sondern eher die Regel - und zwar das ganze Jahr über. Deshalb ist die Kleiderordnung auch nicht so streng wie anderswo: Hemd über der Hose und Flip-Flops sind dort völlig normal. Über Schweißflecken sieht man hinweg. Viel gegen die Hitze machen lässt sich nicht. Jogging oder Radfahren halten die meisten Thais für überflüssig. Insgesamt bewegen sie sich langsamer als Europäer. Und in Bangkok flüchten die Hauptstädter sehr gern in die großen und - mithilfe von gigantischen Klimaanlagen - tief heruntertemperierten Shopping Malls. Pullover empfielt sich.
BULGARIEN: Wenn die Sommer so richtig heiß werden, erfrischen sich die Menschen in Bulgarien gern mit kühlem heimischem Joghurt. Zum Frühstück, zwischendurch oder am Abend will in dem Balkanland kaum jemand auf die dicke «kisselo mljako» (saure Milch) mit dem einzigartigen bulgarischen Ur-Bakterienstamm Lactobacillus bulgaricus verzichten. Ebenso nicht auf Ayran aus Joghurt, Wasser und Salz. Dieses aus Vorderasien stammende Erfrischungsgetränk soll zudem den hohen Blutdruck senken. Sehr beliebt als Vorspeise an heißen Sommertagen ist auch die kalte Gurkensuppe «tarator», die mit Joghurt, Dill, Knoblauch, Olivenöl und gehackten Walnusskernen zubereitet wird.