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Tierschützer kritisieren Bohlens Elefantenritt

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Ein Screenshot von dem Video bei Youtube.
Ein Screenshot von dem Video bei Youtube. © Youtube

Köln - Wieder Aufregung unter Tierschützern über die quotenstarke RTL-Reihe “Das Supertalent“ mit Dieter Bohlen, Sylvie van der Vaart und Bruce Darnell.

Die Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) kritisierte am Dienstag den Ritt der Jurymitglieder Sylvie van der Vaart, Dieter Bohlen und Bruce Darnell auf einem Elefanten an einer Zuschauermenge vorbei.

Die Elefanten-Nummer war im August aufgezeichnet worden und wurde am Samstag ausgestrahlt. Dadurch seien viele Menschen unnötig gefährdet worden, sagte eine PETA-Sprecherin. In einem Amateurvideo im Internet ist deutlich zu sehen, wie Bohlen und seine beiden Mitstreiter auf dem Elefanten einen von vielen Menschen umsäumten schmalen Weg entlangreiten.

“Tierdressurnummern sind seit Jahrhunderten in jedem Zirkus der Welt Realität und keine Erfindung von “Das Supertalent““, entgegnete eine RTL-Sprecherin der PETA-Kritik. “Alle Vorsichtsmaßnahmen für Publikum und Tiere wurden und werden beim Supertalent getroffen, sämtliche gesetzliche Bestimmungen werden eingehalten.“

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Dies sieht PETA anders: Da es keinerlei Absperrungen zum Publikum gegeben habe, befanden sich die Schaulustigen laut PETA in großer Gefahr. Erst in der vergangenen Woche habe ein Elefant des Zirkus Luna in Leutkirch einen jungen Familienvater und dessen neun Monate alten Sohn angegriffen.

Der Dickhäuter habe die beiden mit dem Rüssel gegen einen Metallzaun gedrückt und sie vier Meter durch die Luft geschleudert. Der Mann kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus, verlor eine Niere und hat Probleme mit der Lunge. Das Baby erlitt einen Oberschenkelbruch. PETA forderte den Sender RTL auf, in Zukunft keine Wildtier-Dressuren mehr zuzulassen und auszustrahlen.

Bereits im Oktober 2009 hatte PETA den Auftritt einer Seelöwen- Dressur beim “Supertalent“ attackiert. Ein Brief an die Unterhaltungsredaktion des Kölner Privatsenders sei nie beantwortet worden. Bereits vor Beginn der vierten Staffel hatte die Hamburger Stiftung Vier Pfoten allgemein den Einsatz von Tieren bei Bohlen & Co. gerügt.

So musste der Sieger der dritten Staffel, der Jack-Russell-Terrier Primadonna mit artistischer Begabung, längere Zeit pausieren. Er hatte im Verlauf der Show ein Knalltrauma erlitten. Die vierte Staffel der Show hatte am vergangenen Freitag und Samstag begonnen - jeweils mehr als sieben Millionen Zuschauer verfolgten das Spektakel, in dem Menschen (und Tiere) mit ungewöhnlichen Begabungen um die Siegerprämie von 100 000 Euro streiten.

RTL hat seine eigene Sicht auf die Kritik von Tierschutzorganisationen entwickelt: “Durch seinen erfolgreichen Start mit rund 7,5 Millionen Zuschauern ist “Das Supertalent“ offenbar wieder Trittbrett für Öffentlichkeitsarbeiter in eigener Sache“, fügte die Sprecherin hinzu.

dpa

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