US-Medien zitierten am Montagabend (Ortszeit) aus einer Stellungnahme des 41-Jährigen, in der er jeglichen Alkoholkonsum bestreitet. «Was geschehen ist, ist eine unerwartete Reaktion auf verschriebene Medikamente», heißt es darin. «Mir war nicht klar, dass der Mix aus Arzneimitteln mich so stark beeinflusst hat.»
Wenige Stunden zuvor hatte das Büro des Sheriffs in Palm Beach County die kurzzeitige Inhaftierung Woods' bestätigt. Zur Begründung hieß es, er werde verdächtigt, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren zu sein. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
«Ich verstehe das Ausmaß dessen, was ich getan habe, und ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln», teilte Woods laut «USA Today» und NBC News in seiner Stellungnahme mit. «Ich möchte mich von ganzem Herzen bei meiner Familie, meinen Freunden und den Fans entschuldigen. Auch ich selbst erwarte mehr von mir. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um sicherzustellen, dass das nicht noch einmal passiert.»
Woods ist einer der erfolgreichsten Golfer der Geschichte und einer der bestverdienenden Sportler der Welt. Sein Karriereende schien zuletzt immer näher zu rücken, er sagte bei mehreren Turnieren Starts ab. Woods hat gravierende Rückenprobleme. Wegen zwei Operationen konnte der ehemalige Weltranglisten-Erste zwischen August 2015 und Dezember 2016 kein einziges Turnier bestreiten.
Der Strafverteidiger Joey Jackson glaubt, dass Woods mit einer Bewährungsstrafe oder gar einem eingestellten Verfahren davon kommen könnte: „Der Gesetzgeber macht durchaus einen Unterschied, ob man vom Arzt verschriebene Medikamente oder Alkohol oder gar Drogen im Blut hat. Es ist nicht kriminell, die Anweisung des Arztes zu befolgen. Und Tiger war verantwortungsbewusst genug, rechts ranzufahren, als er zu schläfrig wurde.“
Der Golfer gab an, Rezepte für das Schmerzmittel Vicodin (ein Opioid) und das entzündungshemmende Medikament Torix zu besitzen, die in der Kombination laut der CNN-Medizinexpertin Dr. Elizabeth Cohen „zu starker Schläfrigkeit und sogar Benommenheit führen“.
Auch der Entzündungshemmer „Vioxx“ soll Woods verschrieben worden sein, wie es in den Medien heißt. Allerdings hat der Hersteller Merck das Medikament schon vor 12 Jahren vom Markt genommen hatte, weil es mit kardiovaskuläre Schäden auslösen kann. Tiger gab jedoch dazu zu Protokoll, dass er Vioxx in diesem Jahr nicht mehr genommen hatte.
dpa/ Dirk Sindermann