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Tiger Woods Festnahme: Das steht im Polizeibericht

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Das Polizei-Foto von Tiger Woods. Foto: Palm Beach County Sheriff's office
Das Polizeifoto von Tiger Woods. © Palm Beach County Sheriff's office

Tiger Woods saß berauscht hinter dem Steuer und verbrachte mehrere Stunden in Polizeigewahrsam. Nun kommen neue Details von dem Vorfall ans Licht.

Update vom 31. Mai 2017: Der Alkoholtest bei Tiger Woods war negativ. Doch der 41-Jährige lallte, laut dem Polizeibericht. 

Warum wurde Tiger Woods vorübergehend in Florida festgenommen?

Jupiter - Laut Polizeibericht hatte die Cops auf der Nobel-Enklave Jupiter Island den schwarzen Mercedes AMG S65 von Woods morgens um 3 Uhr am Strassenrand stehen sehen. Der Motor lief, der rechte Blinker war an. Die Luxuskarosse war beschädigt und hatte „zwei platte Reifen, ein zerbrochenes Hecklicht und eine eingedellte Stoßstange.“ 

Woods schlafen am Steuer gefunden

Woods schlief hinter dem Steuer. Als er von den Beamten durch Kopfen an die Scheibe geweckt wurde, „erschien er verwirrt und glaubte, in Los Angeles und vom Golf zurückgekommen zu sein.“ 

Laut Bericht wurde Woods gegen 4.28 Uhr von den Beamten aufgefordert, auf einem Bein zu stehen und seine Nase zu berühren – was er nicht schaffte. Als die Polizisten ihn dann fragten, ob er den Alphabettest kennen würde, entgegnete Woods: „Ich muss die gesamt Nationalhymne rückwärts sagen, oder?

Das sagt Tiger Woods zu dem Vorfall

Nach seiner Festnahme wegen Autofahrens unter mutmaßlichem Rauschmitteleinfluss hat sich der frühere Golf-Superstar Tiger Woods erstmals öffentlich zu Wort gemeldet.

US-Medien zitierten am Montagabend (Ortszeit) aus einer Stellungnahme des 41-Jährigen, in der er jeglichen Alkoholkonsum bestreitet. «Was geschehen ist, ist eine unerwartete Reaktion auf verschriebene Medikamente», heißt es darin. «Mir war nicht klar, dass der Mix aus Arzneimitteln mich so stark beeinflusst hat.»

Wenige Stunden zuvor hatte das Büro des Sheriffs in Palm Beach County die kurzzeitige Inhaftierung Woods' bestätigt. Zur Begründung hieß es, er werde verdächtigt, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren zu sein. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Tiger Woods entschuldigt sich

«Ich verstehe das Ausmaß dessen, was ich getan habe, und ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln», teilte Woods laut «USA Today» und NBC News in seiner Stellungnahme mit. «Ich möchte mich von ganzem Herzen bei meiner Familie, meinen Freunden und den Fans entschuldigen. Auch ich selbst erwarte mehr von mir. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um sicherzustellen, dass das nicht noch einmal passiert.»

Woods ist einer der erfolgreichsten Golfer der Geschichte und einer der bestverdienenden Sportler der Welt. Sein Karriereende schien zuletzt immer näher zu rücken, er sagte bei mehreren Turnieren Starts ab. Woods hat gravierende Rückenprobleme. Wegen zwei Operationen konnte der ehemalige Weltranglisten-Erste zwischen August 2015 und Dezember 2016 kein einziges Turnier bestreiten.

Welche Strafe droht Tiger Woods?

Der Strafverteidiger Joey Jackson glaubt, dass Woods mit einer Bewährungsstrafe oder gar einem eingestellten Verfahren davon kommen könnte: „Der Gesetzgeber macht durchaus einen Unterschied, ob man vom Arzt verschriebene Medikamente oder Alkohol oder gar Drogen im Blut hat. Es ist nicht kriminell, die Anweisung des Arztes zu befolgen. Und Tiger war verantwortungsbewusst genug, rechts ranzufahren, als er zu schläfrig wurde.“

Um welche Medikamente handelt es sich?

Der Golfer gab an, Rezepte für das Schmerzmittel Vicodin (ein Opioid) und das entzündungshemmende Medikament Torix zu besitzen, die in der Kombination laut der CNN-Medizinexpertin Dr. Elizabeth Cohen „zu starker Schläfrigkeit und sogar Benommenheit führen“. 

Auch der Entzündungshemmer „Vioxx“ soll Woods verschrieben worden sein, wie es in den Medien heißt. Allerdings hat der Hersteller Merck das Medikament schon vor 12 Jahren vom Markt genommen hatte, weil es mit kardiovaskuläre Schäden auslösen kann. Tiger gab jedoch dazu zu Protokoll, dass er Vioxx in diesem Jahr nicht mehr genommen hatte.

dpa/ Dirk Sindermann

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