«Es ist ein Abenteuer», sagt sein Professor. «Aber es macht wahnsinnigen Spaß.» Er ist zwar kluge Studenten gewohnt. «Aber Laurent ist echt mindestens dreimal so klug.» Manchmal vergisst Baltus, dass sein Super-Student noch ein Kind ist. Einmal, so erinnert er sich, konnte Laurent im Labor ein Kabel nicht losdrehen. «Er war einfach nicht stark genug.»
Zum Abschluss des Studiums entwickelt Laurent einen Mikro-Chip, um Reaktionen von Gehirnzellen zu messen. Auf dem Gebiet will er gerne weiter forschen, sagt Laurent. «Ich will etwas entwickeln, dass das Leben verlängern kann.» Künstliche Organe zum Beispiel.
«Ich hoffe bloß, dass es etwas mit meinem Fach zu tun hat», wünscht sich sein Professor, «dann bleibt er noch ein Weilchen hier.» Doch es kann sehr gut sein, dass Laurent auch in den USA oder in Deutschland studieren wird. Zurzeit wird ein individuelles Promotions-Programm für ihn geschneidert.
Die Eltern haben vorerst ihre Arbeit als Zahnärzte auf Eis gelegt. Dreimal in der Woche fahren sie mit Laurent von Amsterdam nach Eindhoven, jeweils knapp zwei Auto-Stunden. Sie sorgen dafür, dass er ungestört lernen kann, aber auch, dass er nicht zu sehr vereinnahmt wird. «Das kommt noch früh genug», sagt Alexander Simons.
Schließlich ist Laurent auch noch ein fast ganz normaler Neunjähriger, der mit seinen beiden Hunden Sammy und Joe spielt und Filme auf Netflix anschaut. «Und übers Essen mäkelt», stöhnt Mutter Lydia. «Gar nicht wahr», sagt er und grinst. «Ich esse alles, was Oma kocht.»