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Was Kosmetika mit Rosen-Essenzen können

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Natürlicher Schönmacher: Wirkstoffe aus der Rose sind ein wertvoller Inhalt für Kosmetik-Produkte. Foto: Andrea Warnecke
Natürlicher Schönmacher: Wirkstoffe aus der Rose sind ein wertvoller Inhalt für Kosmetik-Produkte. Foto: Andrea Warnecke © Andrea Warnecke

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Derzeit ist die Rose die Lieblingsblume der Parfümeure, es gibt unzählige neue Düfte damit. Viele Schminkprodukte tragen Rose im Namen. Und in noch einem Bereich kommen die Essenzen der beliebten Blume verstärkt zum Einsatz: in Kosmetika.

Als Königin der Blumen hat sie bereits vor Jahrhunderten das Herz der Menschen erobert: Die Rose gilt als die wohl schönste Blume der Welt. Darüber hinaus hat sie aber auch eine lange Geschichte in der Schönheitspflege. Bereits in der Antike wussten die Frauen um die pflegende Wirkung von Rosenblüten und nutzten diese als Badezusatz.

«Heute erlebt die Rose als Schönmacher eine Renaissance», erläutert Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt am Main. «So ist Rosenwasser Bestandteil vieler Kosmetikprodukte.» Vorreiter für diesen Trend waren Hersteller von Naturkosmetik, beispielsweise Annemarie Börlind. Auch Unternehmen wie Weleda, Lavera, Alverde oder Dr. Hauschka haben Produkte auf dem Markt. Seit einiger Zeit ziehen auch konventionelle Hersteller nach: So hat etwa Dior mit «Prestige» eine Serie entwickelt, dem Pflegestoffe aus einer eigens dafür gezüchteten Rose beigefügt sind.

Die Herstellung dieser Wirkstoffe ist alles andere als einfach. Grundstoff ist Rosenöl. Aus rund vier Tonnen Blüten kann lediglich ein Kilogramm Öl gewonnen werden. Und schon die Ernte ist eine recht mühselige Angelegenheit: Die Rosen werden in den großen Anbaugebieten, zum Beispiel in Marokko, Bulgarien oder der Türkei, traditionell von Hand gepflückt. Dafür haben die Erntehelfer einen begrenzten Zeitraum von durchschnittlich nur 30 Tagen im Jahr zur Verfügung.

Diese Faktoren sorgen dafür, dass Rosenöl zu den wohl kostbarsten Rohstoffen der Kosmetikindustrie gehört. Doch die Mühe wird belohnt: Mehr als 100 verschiedene Einzelstoffe enthält Rosenöl. Dazu gehören Lipide, die die Haut vor Feuchtigkeitsverlust bewahren. Ungesättigte Fettsäuren sorgen für einen geschmeidigen Teint. «Die Wirkung des Rosenöls auf die Haut ist vielfältig», erläutert die Dermatologin Uta Schlossberger aus Köln. Es habe auch eine stärkende Wirkung auf die Gefäße. «Außerdem fördert es das Wachstum neuen Gewebes und harmonisiert das Hautrelief. Auch Rötungen und Entzündungen der Haut können mit Rosenöl vermindert werden.»

Ein weiteres Produkt, das aus den Blüten gewonnen wird, ist das Rosenwasser. Es entsteht bei der Destillation des Rosenöls, quasi als Nebenprodukt. «Rosenwasser wird ebenfalls häufig in der Hautpflege verwendet», erläutert die Hautärztin. «Es wirkt antibakteriell und ist deshalb oft in Gesichtswässern zu finden.»

So groß die Pflegevorteile auch sind, es gibt durchaus auch Risiken: «Wie nahezu jedes Naturprodukt kann auch die Rose und damit Erzeugnisse, die aus ihr gewonnen werden, bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen», erklärt der Dermatologe Heiko Grimme aus Stuttgart.

Neben den pflegenden Vorteilen der Rose sollte man allerdings auch ihren Duft nicht vergessen: «Bereits seit Jahrtausenden wirkt dieser erotisierend, und man sagt ihm sogar nach, gegen Traurigkeit zu wirken», sagt Schlossberger. Kein Wunder, dass Rosenparfüms auch heute noch zu den beliebtesten Düften gehören.

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