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Nils Petersen rätselt über Werder-Krise: „Vielleicht einfach mal die Kaugummi-Sorte wechseln...“

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Die DeichBlick-Kolumnisten von links nach rechts: Thomas Schaaf, Nils Petersen, Klaus Allofs, Rolf Fuhrmann und Sebastian Prödl schreiben über den SV Werder Bremen.
Die DeichBlick-Kolumnisten von links nach rechts: Thomas Schaaf, Nils Petersen, Klaus Allofs, Rolf Fuhrmann und Sebastian Prödl schreiben über den SV Werder Bremen. © DeichStube

Bremen - Werder Bremen in der Krise, jetzt geht‘s zum FC Bayern. Es gibt nie einen guten Zeitpunkt, um beim Rekordmeister antreten zu müssen – aber die aktuelle Konstellation verspricht aus meiner Sicht dann doch mehr Chancen als Risiken.

Mal ehrlich: Wer traut Werder Bremen aktuell zu, beim FC Bayern etwas zu holen? Vermutlich die wenigsten – und dennoch schwingt immer die Hoffnung mit, einen Lucky Punch in München landen zu können, wie es in dieser Saison schon Hoffenheim gelungen ist. Diesmal vielleicht sogar mehr als sonst, denn die Bayern stehen vor dem Spiel gegen Werder seit Jahren erstmals wieder mächtig unter Druck: Zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge, nur Platz sieben, die Konkurrenz punktet weiter – der FC Bayern wackelt.

Werder Bremen gegen den FC Bayern: Für den Verlierer wird es unangenehm

Klar ist, für den Verlierer wird es unangenehm. Bitte nicht falsch verstehen: Nur weil wir mit dem SC Freiburg im Gegensatz zu Werder aktuell in der komfortablen Situation sind, schon mehr Punkte als erwartet für den Klassenerhalt gesammelt zu haben, bilden wir uns nicht ein, bis zum Saisonende nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Im Fußball kann es bekanntlich schnell gehen, und auch deswegen sehe mich nicht in der Position, Werder Tipps für den Abstiegskampf zu geben, zumal ich davon überzeugt bin, dass die Bremer da unten rauskommen werden.

Dennoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wie zermürbend eine Negativspirale sein kann. Ich kann mich gut daran erinnern, wie es ist, wenn es nicht läuft: bei Werder und beim SC Freiburg, persönlich und als Mannschaft. Du grübelst, stellst alles infrage, drehst jeden Stein um – und trotzdem kann es sein, dass du nicht fündig wirst, keine Ahnung hast, woran es liegt. Ich bin schon öfter beinahe jubelnd aufgewacht, weil ich in einer Tor-Krise davon geträumt habe, endlich wieder zu treffen. Und eigentlich ist Fußball wie Fahrradfahren: Du verlernst es nicht, aber es kann halt auch mal wackelig werden.

Die Qualitätsfrage bei Werder Bremen stellt sich für Nils Petersen nicht

Werder Bremen hat eine sehr gute Mannschaft, einen herausragenden Trainer und richtig geile Fans – die Qualitätsfrage stellt sich aus meiner Sicht nicht. Also woran liegt es? Ich habe keine Ahnung, woher auch? Aber mir hat es in Phasen, in denen es nicht läuft, oft geholfen, alte Muster aufzubrechen, einfach mal was anders zu machen: neue Schuhe ausprobieren, die Kaugummi-Sorte wechseln, andere gehen noch weiter und färben sich die Haare blond (Steht Dir, Piza!).

Wichtig ist, den Fokus nicht zu verlieren und die Hoffnung auf die Wende nicht aufzugeben – auch nicht gegen den FC Bayern. Schon gar nicht gegen den FC Bayern, bei dem gerade noch mehr Druck auf dem Kessel ist als in Bremen. Und selbst eine Niederlage gegen die Münchner kann einen positiven Effekt haben, einen Ruck auslösen! Wenn die Einstellung stimmt und die Fans den absoluten Willen der Mannschaft deutlich spüren. Aber bloß nicht abschießen lassen, sonst droht die ganz große Enttäuschung – und dann ist die Kaugummi-Sorte wahrscheinlich auch egal.

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