Update von 14.47 Uhr: In Bayern sind nach neuesten Angaben bisher 47.859 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind 2564 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Montag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Webseite mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag demnach bei 44.620 Personen.
Update von 12.37 Uhr: Nächste Schlappe für die bayerische Staatsregierung wegen der Anti-Corona-Maßnahmen - allerdings zunächst nur in einem konkreten Einzelfall. Das Verwaltungsgericht Regensburg hält das bis Monatsende geltende Verbot des normalen Betriebs in Kindertageseinrichtungen nicht mehr für verhältnismäßig.
Mit der Entscheidung, die am Montag veröffentlicht wurde, gab das Gericht dem Antrag der Eltern eines vierjährigen Kindes statt. Der Beschluss, der schon am vergangenen Mittwoch erging, wirkt sich laut Mitteilung aber nur in Bezug auf die betroffene Familie aus: Der vierjährige Sohn darf den Kindergarten seither wieder besuchen.
Das Gericht geht in seiner Begründung davon aus, dass das Verbot des regulären Kita-Betriebs „keine hinreichende gesetzliche Grundlage (mehr) findet“. Bei summarischer Überprüfung erscheine „eine Schließung des regulären Betreuungsangebotes in einer Kindertageseinrichtung und ein entsprechendes Betretungsverbot nicht mehr verhältnismäßig“. Die Rechte der Eltern und des Kindes seien nicht ausreichend berücksichtigt worden, hieß es weiter. Auch weniger einschneidende Maßnahmen seien geeignet (und auch erforderlich), um das Corona-Infektionsrisiko einzudämmen
Update vom 22. Juni, 9.45 Uhr: Nach Erhebungen des Ifo-Instituts trifft die Kurzarbeit in der Corona-Krise Bayern am härtesten. Dort waren im Mai 26 Prozent der Sozialversicherungspflichtigen in Kurzarbeit, wie aus einer am Montag veröffentlichten Schätzung der Münchner Ökonomen hervorgeht. Insgesamt kommen die Wirtschaftsforscher für Bayern auf rund 1,47 Millionen Kurzarbeiter - auch absolut erreicht der Freistaat damit den höchsten Wert im Ländervergleich und kommt auf minimal mehr Kurzarbeiter als das deutlich bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen.
„Gerade in den Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren“, sagte Ifo-Experte Sebastian Link. Geht man nach dem Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, folgen auf Bayern Baden-Württemberg und die in der Schätzung zusammengefassten Länder Niedersachsen und Bremen mit jeweils 23 Prozent.
Update vom 21. Juni, 14.45 Uhr: In Bayern sind nach neuesten Angaben bisher 47.831 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind 2562 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Sonntag (Stand 10 Uhr) auf seiner Webseite mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag demnach bei 44.550 Personen.
Update 21. Juni, 10.05 Uhr: Die bayerische Staatsregierung hebt ab diesem Montag (22. Juni) die Maskenpflicht bei Gottesdiensten auf. Wie die am Montag in Kraft tretende Verordnung vorsieht, müssen die Gläubigen dann nur noch beim Betreten und Verlassen der Kirchen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Die Kirchen müssten allerdings beim Singen der Gottesdienstteilnehmer noch für Zurückhaltung sorgen - der Aerosolausstoß beim Singen bleibe ein Gefahrenfaktor, sagte Herrmann dem epd. Eine konkrete staatliche Regelung gebe es nicht, doch die Empfehlung sei, dass „kein großes Singen“ stattfinde und „mit Vorsicht und Umsicht“ agiert werde. Im Einzelnen müssten das die Kirchengemeinden vor Ort regeln, denen nun wieder mehr eigene Verantwortung erwachse.
Update vom 20. Juni, 10.27 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einer wieder stärkeren Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland. „Wir haben echt verdammtes Glück gehabt“, sagte er in einer am Samstag auf Twitter verbreiteten Videobotschaft. „Ich glaube, dass wir Tausenden von Menschen das Leben gerettet haben durch die Maßnahmen, die wir getroffen haben.“
Jetzt gelte es den „Schatz einer niedrigen Zahl an Infektionen zu bewahren“, sagte Söder. Doch es gebe erste Fälle, „wo es sich wieder zurückschleicht“. Angesichts der Fälle in Nordrhein-Westfalen oder Berlin spüre man, „dass wir sehr aufpassen müssen“. Corona sei nicht vorbei. „Das ist wie ein Funke, der in einem Busch ein entsprechendes großes Feuer auslösen kann.“
Update 20. Juni, 8.30 Uhr: 1.008.475 Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 sind bislang in Bayern durchgeführt worden. „Mittlerweile können wir mehr als 21.000 Tests pro Tag vornehmen“, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Samstag in München mit.
Die Rachenabstrichtests (PCR-Tests) würden vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie von mehr als 50 privaten Laboren analysiert. Die große Testkapazität sei wichtig, um Infektionsketten zu durchbrechen und die Verbreitung des Virus zu bremsen.
Ursprungsartikel vom 19. Juni:
München - Zwei neue Ausbrüche in Bayern und auch der Fall Tönnies in NRW* unterstreichen: Die Coronavirus-Gefahr ist trotz niedriger Neuinfektionszahlen auch im Juni noch alles andere als gebannt. So gibt es einen neuen Hotspot im oberbayerischen Lengdorf (Landkreis Erding): Hier soll eine „Superspreaderin“ aus Franken verantwortlich sein, dass sich elf Mitglieder einer Großfamilie infiziert haben*.
Zudem wird aus Augsburg ein neuer Ausbruch gemeldet. Auch hier sei es innerhalb einer Großfamilie zu einer größeren Zahl an Ansteckungen gekommen, berichtet die Augsburger Allgemeine. Wie in Lengdorf sind auch in Augsburg innerhalb dieses Corona-Clusters bislang elf neue Fälle bekannt. Die Kontaktpersonen der Familie befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.
Trotz dieser neuen Ausbrüche denkt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) über eine Alternative zur Absage der diesjährigen Wiesn nach. Er kann sich einen Oktoberfest-Ersatz mit Biergärten auf der Theresienwiese vorstellen. „Das ist ja kein Hexenwerk“, behauptete Aiwanger gegenüber der Abendzeitung mit Blick auf erforderliche Genehmigungen. „Für Biergärten gibt es keine Größenbegrenzung.“ Er selbst würde eine solche Erlaubnis unterstützen.
Biergarten-Betriebe seien inzwischen wieder erlaubt und liefen „erfahrungsgemäß bestens“, sagte Aiwanger weiter. „Dann ist Volksfest halt ohne Zelt, Barbetrieb und Gedränge, nur ein Biergarten mit Hintergrundmusik.“ Das sei für viele vielleicht sogar angenehmer. Ein zu großes Gedränge auf der Theresienwiese könne man mit einem abgesperrten Bereich mit Zugangsbegrenzung verhindern: „So ist das ja aktuell schon praktizierte Realität in den Biergärten.“ Es ist nicht Aiwangers erster Vorstoß in Sachen Ersatz-Wiesn.
In Sachen Biergarten setzte es am Freitag auch eine juristische Schlappe für die bayerische Staatsregierung. Der Verwaltungsgerichtshof hat die derzeit noch geltende Sperrstunde ab 22 Uhr für Bayerns Gastronomie gekippt - sie sei „nicht rechtskonform“. Der Senat begründete seine Entscheidung damit, dass die Öffnung von Gastronomiebetrieben seit dem 29. Mai bislang nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Infektionszahlen mit dem Corona-Virus geführt habe.
Daher erweise sich die zeitliche Betriebsbeschränkung als unverhältnismäßig. Erst am Dienstag hatte sich das bayerische Kabinett dafür entschieden, die Sperrstunde ab kommendem Montag auf 23 Uhr anzuheben. Minister Aiwanger akzeptiert das Urteil.
Nach Informationen des Münchner Merkur soll es außerdem Lockerungen der Corona-Regeln in den Kirchen geben. Ab Montag lockert die Staatsregierung die Maskenpflicht bei Gottesdiensten.* Dann müssen die Gläubigen nur beim Betreten oder Verlassen der Kirchengebäude einen Mund-Nase-Schutz tragen. Auch die Beschränkung der Gottesdienste auf 60 Minuten werde aufgehoben. Zurückhaltung müsse es lediglich weiter beim Singen von Kirchenliedern geben.
mag
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