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Aus Spaß? Junger Polizist erschießt Kollegen bei Übung - Staatsanwaltschaft erhebt immense Vorwürfe

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Ein junger Polizist erschoss seinen Kollegen. Nun muss er sich vor Gericht verantworten.
Ein junger Polizist erschoss seinen Kollegen. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. © dpa / Boris Roessler

Im vergangenen November hatte ein junger Polizist seinen Kollegen bei einer Übung mit einem Schuss getötet. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun schwere Vorwürfe.

Update vom 15. August 2018: Der junge Polizist steht seit Donnerstag wegen des tödlichen Schusses auf einen Kollegen vor dem Bonner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen fahrlässige Tötung vor.

Bonn: Junger Polizist erschießt Kollegen - Beamter an schwerer Verletzung verstorben

Er soll bei der Vorbereitung auf ein Schießtraining auf einen anderen Beamten geschossen haben - in der irrigen Annahme, es handele sich um eine Übungswaffe, und nicht um eine echte Pistole. Das ebenfalls 23 Jahre alte Opfer wurde von einer Kugel in den Hals getroffen und starb zwei Wochen später.

Die Polizisten hatten am 26. November 2018 auf dem Gelände der Bundespolizei Sankt Augustin bei Bonn erst mit Waffenattrappen trainiert. Anschließend sollten sie für ein Training am Schießstand des Bonner Polizeipräsidiums ihre scharfen Dienstwaffen holen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft schoss der Angeklagte dann aus Spaß auf seinen Kollegen und verwechselte dabei die Waffen.

Bonn: „Versehentlich an den Abzug gekommen“: Verteidiger des Polizisten widerspricht Staatsanwalt

„Der Anklagevorwurf ist rechtlich völlig zutreffend, aber das Geschehen hat sich anders zugetragen“, sagte der Verteidiger des Angeklagten. Demnach habe sein Mandant seine Dienstwaffe überprüfen wollen, weil er dachte, sie sei nicht richtig im Holster eingerastet. Da habe ein Geräusch ihn aufgeschreckt, so dass er versehentlich an den Abzug gekommen sei und der Schuss losging.

Bonn: Pistole mit Attrappe verwechselt? Polizist nach Schuss in den Hals schwer verletzt

Ursprungsmeldung vom 27. November 2018: Bonn/Köln - Einem jungen Polizisten in Bonn ist möglicherweise von einem Kollegen während einer Übung in den Hals geschossen worden. Was sich genau ereignet habe, wisse man noch nicht, sagte am Dienstag eine Sprecherin der Polizei Köln, man gehe von einem Fehlverhalten des 22 Jahre alten Kollegen aus.

Bonn: Polizist verletzt: Tragische Verwechslung bei Schießübung?

Fest stehe, dass die beiden Polizisten am Montagnachmittag im Polizeipräsidium Bonn auf dem Weg vom Umkleideraum zu einem Schießstand gewesen seien. Dabei hätten sie sowohl ihre Dienstwaffen bei sich gehabt als auch baugleiche Attrappen für die Übung. Ob der 22-Jährige eine echte Pistole für eine unechte gehalten habe, könne man noch nicht sagen. Der verletzte 23-jährige Polizist befinde sich zwar nicht mehr in Lebensgefahr, werde aber intensivmedizinisch betreut.

Eine anderes tragisches Unglück ereignete sich vergangene Woche im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach. In ihrem eigenen Garten wurde dort eine Frau von einem Jäger erschossen. Zu einem tödlichen Flüchtlingsdrama kam es indes in Stade bei Hamburg, wie nordbuzz.de* berichtet.

dpa

Lesen Sie auch: In Bochum wurde zwar kein Polizist verletzt, jedoch erschoss ein Beamter eine 74-Jährigen während einer Kontrolle. Offenbar zückte dieser einen gefährlichen Gegenstand. 

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