Ein Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden will, berichtet gegenüber Nordbayern.de, dass klar war, dass der Gründer und Senior-Chef nicht mehr lange weitermachen würde. Das "war natürlich allen bewusst." Behringer habe dies auch selbst vor einigen Monaten gesagt. Von einer Schließung der Gaststätte sei aber nie die Rede gewesen, so der Mitarbeiter weiter.
Die Nachricht habe die Mitarbeiter deshalb eiskalt erwischt. Das erzählte Laura Schimmel von der NGG Nürnberg-Fürth. Die Gewerkschaftssekretärin hat am letzten Donnerstag an einem Treffen zwischen Betriebsrat und Unternehmensführung teilgenommen. Bei der Zusammenkunft habe Juniorchef Kai Behringer gesagt: „Es ist vorbei“, so Schimmel weiter. Der Sohn von Senior-Chef Behringer habe dabei angeblich auch deutlich gemacht, dass man den an Silvester auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängern könne und außerdem auch kein Nachfolger in Sicht sei.
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Was die Gewerkschafterin an der Sache nicht gut findet, ist dabei nicht nur, dass 42 Menschen möglicherweise ihren Job verlieren, sondern auch, dass dies überhaupt nicht kommuniziert wurde. Auch eine Mitarbeiterin bestätigte laut Nordbayern.de, dass keiner eine Kündigung bekommen habe. Ihr und ihren Kollegen, die teilweise schon seit drei Jahrzehnten im Bratwursthäusle arbeiten, droht der Gang zum Arbeitsamt, denn: "Im Januar finden sie in der Gastronomie kurzfristig keine Arbeit."
Die NGG will sich für die gesetzlichen Rechte der Mitarbeiter stark machen. Für neun von ihnen sieht es aber nicht gut aus, denn sie haben nur befristete Verträge, die am 31. Dezember auslaufen - und bisher noch nicht verlängert wurden. "Es herrscht große Verunsicherung bei uns, wie es weitergehen soll“, berichtet ein Mitarbeiter. Hoffnung auf einen neuen Pächter mache sich zurzeit niemand.
Kai Behringer selbst sagt, er habe alles getan, damit seine Mitarbeiter nicht vor einer ungewissen Zukunft stehen. Das Schicksal seiner Angestellten lasse ihn nicht kalt: "Da sind Menschen dabei, mit denen man 25 Jahre täglich zusammengearbeitet hat". Seine Familie betreibe die Gaststätte mittlerweile seit 55 Jahren, zunächst sollte sie auch weitergeführt werden. Doch vor einiger Zeit habe sich gezeigt, dass sich die Parteien über eine Vertragsverlängerung nicht einig werden.
Er habe der Bitte des Verpächters zugestimmt, den Betrieb auch über Vertragsende hinaus einige Monate lang weiterzuführen, damit sich ein Nachfolger findet - der auch das Personal übernimmt, wie Nordbayern.de berichtet. Das habe man den Mitarbeitern auch so mitgeteilt.
Vor einigen Tagen sei ihm dann schriftlich mitgeteilt worden, dass er die Gaststätte doch zum 31. Dezember räumen soll, „auch wenn sich kein Nachfolger findet“, wie Behringer aus der Mail zitiert. Diese habe ihn kalt erwischt. "Ich kann das absolut nicht verstehen." Sollte der Verpächter doch noch seine Meinung ändern, wäre er bereit, vorerst weiterzumachen, wie er gegenüber Nordbayern.de versicherte. "Damit ein Übergang ohne Betriebsschließung stattfindet und kein Mitarbeiter seinen Job verliert."
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